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Wie verhalte ich mich richtig, wenn in meiner Gegenwart jemand einen epileptischen Anfall erleidet? Das ist eine der häufigsten Fragen, die Sybille Burmeister, Vorsitzende der Deutschen Epilepsievereinigung, zu beantworten hat: „Die Unsicherheit bei dem Thema ist auch heute noch groß.“
„Wir haben ein neues Plakat gestalten lassen, das die richtige Verhaltensweise bei einem Anfall darstellt“, sagt Sybille Burmeister. Wichtig sei zunächst, Ruhe zu bewahren. Wenn eine Person bei einem schweren Anfall zusammensackt und das Bewusstsein verliert, rät sie, auf die Uhr zu schauen und sich den Ablauf einzuprägen. Die Informationen können später für ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt von Bedeutung sein. „Damit die Person ungehindert krampfen kann, sollten Gegenstände wie Stühle aus dem Weg geräumt werden.“ Eine Jacke oder Ähnliches ließe sich als Kissen verwenden, erklärt Burmeister. Ganz wichtig: nichts in den Mund stecken. Früher gab es Beißkeile, die aber nicht mehr verwendet werden. Der Zungenbiss, der häufig am Anfang eines Anfalls steht, könne damit nicht verhindert werden.
Wenn die Person nach zwei bis drei Minuten zu sich kommt, sollte man sie fragen, wie es ihr geht und ob sie etwas benötigt. Falls der Anfall fünf Minuten oder länger dauert, gilt es, sofort die 112 zu wählen und den Krankenwagen zu rufen. Bis zum Eintreffen sollte man bei der Person bleiben.
Bei einem Anfall ist das Wichtigste, dass der oder die Betroffene sich nicht verletzt, etwa durch einen Sturz oder einen Gegenstand. „Deshalb sollten ihr spitze Dinge oder eine Zigarette aus der Hand genommen werden“, sagt Burmeister. Die Anfälle könnten sehr unterschiedlich auftreten. „Manchmal nehmen Außenstehende gar nichts wahr. Sehr oft sind keine Notfallmaßnahmen nötig, weil der Anfall schnell wieder vorbei ist.“
Experten gehen davon aus, dass in Deutschland bis zu 800 000 Menschen an Epilepsien leiden. „Betroffene und deren Angehörige fällt es nicht selten schwer, über die Erkrankung zu sprechen“, sagt Burmeister. Die Deutsche Epilepsievereinigung bietet Beratungen an.
Die Deutsche Epilepsievereinigung in Berlin bietet dreimal in der Woche ein Beratungstelefon von Betroffenen für Betroffene an. Erfahrene Selbsthelfer sind dienstags (12 bis 17 Uhr), mittwochs (10 bis 13 Uhr) und donnerstags (18 bis 20 Uhr) erreichbar.
(0 30) 34 70 35 90
www.epilepsie-vereinigung.de
cis
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