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Urlaub zu Hause muss nicht langweilig sein – Tipps von Zukunftsforscher Professor Dr. Ulrich Reinhardt
Wegen der Corona-Pandemie verzichten viele Menschen auf Urlaubsreisen. Der Sommer lässt sich aber auch zu Hause genießen – sei es auf dem Balkon, im Garten oder im nahe gelegenen Park. Die VdK-ZEITUNG sprach mit Professor Dr. Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, wie man in der eigenen Wohnung entspannen und vom Alltag abschalten kann.
Er ist umweltfreundlich, garantiert eine schnelle Erholung und braucht wenig Vorbereitung. Was sind weitere Vorteile vom Urlaub zu Hause?
Man könnte jetzt noch die Kosten und keine Anreise- und Eingewöhnungszeit anführen, aber vergessen wir nicht: Urlaub auf Balkonien ist nur selten eine Entscheidung, hinter der die Betroffenen auch gefühlsmäßig stehen. Und auch aktuell ist der Urlaub daheim ja nicht wirklich freiwillig, sondern durch die Pandemie fast schon alternativlos.
Wenn wir zu Hause bleiben, besteht die Gefahr, dass wir im Alltagstrott gefangen bleiben. Wie können wir das verhindern?
Man sollte seine gewohnten Rituale durchbrechen und sich jeden Tag etwas Schönes vornehmen. Das kann eine Radtour oder auch ein Picknick im Park sein. Es geht hier nicht um Extravaganz, sondern darum, wirklich nur zu tun, worauf man Lust hat. Man sollte den Tag so gestalten, als ob man auf Reisen wäre: keinen Wecker stellen, frühstücken und los, den Tag genießen.
Viele Menschen denken, Urlaub zu Hause sei langweilig. Wie lässt er sich spannend gestalten?
Oftmals sind es schon allein die kleinen Dinge, die Abwechslung bringen: Frühstück im Bett, draußen ein Buch lesen oder einfach mal losgehen und an jeder Kreuzung eine Münze werfen: Kopf bedeutet, nach links abzubiegen, Zahl bedeutet, es geht nach rechts – so entdeckt man garantiert neue Seiten seiner Stadt. Auch kann man versuchen, seine Heimat einmal mit den Augen eines Touristen zu betrachten. Was sind die Höhepunkte und die schönen Ecken? Wichtig ist dabei die Bereitschaft, sich auf den Urlaub daheim einzulassen, diesen nicht mit vergangenen Reisen zu vergleichen oder der Ferne nachzutrauern.
Durch die Corona-Pandemie haben die Menschen ihre Umgebung und ihr Zuhause wieder mehr zu schätzen gelernt. Sie hatten mehr Zeit fürs Kochen, Serien anschauen. Manche suchten sich sogar ein neues Hobby. Hat sich durch diese Erfahrungen das Reiseverhalten nachhaltig verändert?
Das erwarte ich nicht, denn der Reiseverzicht war und ist ja nicht freiwillig. Veränderungen im Reiseverhalten erwarte ich eher durch ein gesteigertes Umweltbewusstsein, die Globalisierung, den demografischen Wandel oder auch die Digitalisierung.
Wie werden wir in Zukunft reisen?
Sicherheit wird die neue Grundvoraussetzung auf Reisen sein – und sei sie auch nur gefühlt. Das Umweltbewusstsein im Alltag und das Umweltverhalten auf Reisen werden weiterhin für die allermeisten Menschen zwei Paar Schuhe bleiben. Dem Klimawandel sollten wir daher auch eher durch technische Innovationen begegnen, als auf weniger Flug- oder Fernreisen zu hoffen. Denn die Faszination des Reisens ist ungebrochen, und auch in Zukunft werden die Bürger weiterhin in der schönsten Zeit des Jahres unterwegs sein wollen.
Interview: Annette Liebmann
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