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Einseitige Belastungen können Schmerzen verursachen – Regelmäßige aktive Bewegungen helfen gegen einen Mausarm
Regelmäßige Bewegung am häuslichen Arbeitsplatz hilft, die Hand gesund zu halten und einem sogenannten Mausarm vorzubeugen. Orthopäden und Unfallchirurgen empfehlen deshalb all jenen, die viel am Computer oder Laptop arbeiten, regelmäßig zu pausieren und ihre Hand bewusst aktiv zu bewegen.
Da der Arbeitsplatz im Homeoffice oft nur provisorisch ausgestattet ist, zieht das Arbeiten zu Hause häufig eine besondere Belastung der Hand nach sich. „Eine starke und schmerzfreie Hand braucht vielfältige Bewegung, gerade bei der Arbeit am Computer. Die Auswirkungen der stereotypen Bewegungen werden oft unterschätzt und erste Symptome nicht ernst genommen“, sagt Professor Dr. Dieter C. Wirtz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie arbeiten viele Menschen seit Monaten im Homeoffice. Wenn plötzlich jeder Klick mit der Computermaus Schmerzen in der Hand oder im Unterarm verursacht, ist das in der Regel Ausdruck einer ständig anhaltenden Belastung. Das sogenannte Repetitive-Strain-Injury-Syndrom (RSI-Syndrom) bezeichnet verschiedene Beschwerden im Bereich der Arme und Hände. Auch Rücken, Nacken und Schulter können manchmal betroffen sein. Treten die Schmerzen vorrangig im Unterarm auf, spricht man von einem Mausarm.
Er entsteht durch eine Überlastung, ausgelöst durch sich wiederholende Bewegungen der Finger mit einseitiger Belastung in unnatürlicher Körperhaltung oder kurzum: durch langes Arbeiten mit der Computermaus oder der Tastatur. Kommt dann auch noch Stress hinzu, verspannt sich die Hand weiter.
„Im Homeoffice leidet nicht nur der Rücken, sondern wir beobachten auch eine Zunahme von Hand- und Armbeschwerden“, sagt Dr. Eva-Maria Baur, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Die Beschwerden äußern sich zunächst als leichtes Kribbeln oder als Kraftverlust in der Hand und am Unterarm und sind anfangs nur zu spüren während der Arbeit mit der Computermaus oder der Tastatur. Allerdings können sich nach Monaten oder Jahren Schmerzen entwickeln, die trotz Entlastung anhalten und nur bei längeren Pausen abklingen, zum Beispiel während des Urlaubs.
Wenn die Beschwerden mit der Zeit zudem in Ruhepausen und bei geringfügiger Belastung auftreten, dann spricht man von chronischen Schmerzen. „Bei vielen Patienten liegt jedoch keine Entzündung vor, sondern durch die chronische Überlastung wird das Sehnengewebe degeneriert und die Kollagenfasern werden geschädigt“, erklärt Eva-Maria Baur. „Bleibt dann zu wenig Zeit für die Regeneration, wird kein Kollagen zum Ausgleich nachgebildet. Mitunter kann es jedoch insbesondere im Bereich der Hand zu chronischen Entzündungen der Sehnen beziehungsweise der Sehnenscheiden kommen.“
Um einem Mausarm vorzubeugen, empfiehlt es sich, regelmäßig kleine Büro-Workouts in den Tagesablauf einzubauen, die sowohl Rückenübungen als auch Übungen für die Hand beinhalten. Eine stundenlange steife Haltung vor dem Bildschirm ist jedenfalls unbedingt zu vermeiden.
Darüber hinaus sollte der Arbeitsplatz ergonomisch sein, also optimal auf den Körper abgestimmt. Eine Handauflage vor der Computermaus oder eine ergonomische Tastatur können dafür sorgen, dass die Hand entlastet wird. Ebenso trägt eine gute Sitzhaltung zur Entlastung des Arms bei. Empfehlenswert ist ein Bürostuhl mit höhenverstellbaren Armlehnen. Gleichzeitig sollte auf die Höhe des Bildschirms geachtet werden, damit der Nacken- und Schulterbereich entspannt bleibt.
Wer zu Hause länger andauernd am Laptop arbeitet, sollte für einen geraden Rücken entweder eine externe Tastatur und Maus verwenden und den Laptop etwas erhöht positionieren oder einen extra Monitor verwenden.
Mirko Besch
Schlagworte Arbeitsplatz | Homeoffice | Handschmerzen
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