27. November 2020
GESUNDHEIT

Sorge wegen Neuaufstellung der UPD - Gemeinsame Erklärung

Gemeinsame Erklärung der maßgeblichen Organisationen für die Wahrnehmung der Interessen der Patientinnen und Patienten und der Selbsthilfe chronisch kranker und behinderter Menschen auf Bundesebene

Das Foto zeigt eine Frau, die gerade telefoniert
© pixabay.de

Die maßgeblichen Patientenorganisationen sehen mit Sorge die derzeitige Situation der UPD.

  • Das Vergabeverfahren führt regelmäßig zum Verlust von Wissen, Kompetenz, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, Netzwerken und Bekanntheit.
  • Die derzeitige Trägerschaft der UPD löst erhebliche Zweifel an ihrer Unabhängigkeit aus. Das Vertrauen in die Beratungsarbeit der UPD ist dadurch gesunken.
  • Die Vergabe der UPD an die Sanvartis GmbH hat zu einem erheblichen Abfluss von GKV-Mitteln geführt, welche nicht für den eigentlichen Beratungsauftrag zur Verfügung stehen.
  • Die Qualität der Informations- und Beratungsarbeit steht immer wieder in der Kritik.
  • Das Beratungsangebot findet nicht mehr im Umfeld der Ratsuchenden statt und kann daher regionale Besonderheiten nicht oder zu wenig berücksichtigen.
  • Eine Kooperation mit anderen regionalen Trägern zur Entwicklung von Synergien und zur Vermeidung von Doppelangeboten findet nicht statt.
  • Das derzeitige Angebot ist nicht kultursensibel und erreicht vulnerable Gruppen kaum.
  • Parteilichkeit der Beratung im Sinne eines besonders engagierten und empathischen Angebotes an der Seite der Ratsuchenden ist nicht erkennbar.
  • Die Berichte über Problemlagen aus der Beratungsarbeit der UPD werden kaum als Seismograph für Verbesserungen im Gesundheitswesen genutzt.

Die maßgeblichen Patientenorganisationen sind überzeugt, dass unter anderen Rahmenbedingungen eine neue UPD im Dienste der Patienteninnen und Patienten entstehen könnte. Voraussetzungen dafür sind:

  • Unabhängigkeit von Industrie, Leistungserbringern und Kostenträgern
  • Ausreichende Finanzierung aus Steuermitteln, denn die UPD ist für alle da
  • Verstetigung durch eine nachhaltige, zivilgesellschaftliche Trägerstruktur
  • Enge Verzahnung mit der Patientenvertretung in der Gesundheitspolitik
  • Beratung in regionalen Stellen und in Kooperation mit weiteren Akteuren vor Ort
  • Ein zentrales Wissens- und Qualitätsmanagement
  • Besonderes Augenmerk auf vulnerable Gruppen
  • Patienten und Patientinnen brauchen neben Informationen auch begleitende Unterstützung

Die maßgeblichen Patientenorganisationen haben die unabhängige Patientenberatung ins Leben gerufen und in Kooperation untereinander zur Reife entwickelt. Aus der Zivilgesellschaft heraus kann sie in Zukunft wieder ein sehr hohes Vertrauen genießen. Die Patientenorganisationen sind parteiisch für Patienten. Sie garantieren die Weiterbearbeitung der identifizierten Probleme in der Gesundheitspolitik und ihren Gremien. Deshalb muss die UPD in Zukunft wieder durch die maßgeblichen Patientenorganisationen gesteuert werden.

Die aktuelle Förderperiode der UPD endet im Jahr 2022. Damit eine Neuaufstellung der UPD gelingt, ist es wichtig, dass die Politik noch in dieser Legislaturperiode die Weichen dafür stellt.

Unterzeichner:

  • Hannelore Loskill
    Bundesvorsitzende Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankungen und ihren Angehörigen e.V. (BAG SELBSTHILFE)
  • Gregor Bornes
    Sprecher Bundesarbeitsgemeinschaft PatientInnenstellen (BAGP)
  • Andre Beermann
    Vorstand Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. (DAG SHG)
  • Horst Frehe
    Vorstand Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL)
  • Adolf Bauer
    Präsident Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD)
  • Verena Bentele
    Präsidentin Sozialverband VdK Deutschland e. V. (VdK)
  • Klaus Müller
    Vorstand Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv)

Gemeinsame Erklärung herunterladen:

Schlagworte UPD | Patienten | Unabhängige Patientenberatung

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