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Anteil Demenzkranker regional unterschiedlich
Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 300.000 Menschen an Demenz. Die Zahl der Menschen, die hierzulande mit der Krankheit leben, beläuft sich derzeit auf rund 1,6 Millionen. Doch hinsichtlich der Fallzahlen gibt es deutliche regionale Unterschiede.
Das belegt eine Studie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und der Universitätsmedizin Greifswald. In vielen Landkreisen Ostdeutschlands, aber auch in einigen Gebieten im Norden, im mittleren Südwesten und im Süden ist der Anteil von Menschen mit Demenz an der Gesamtbevölkerung überdurchschnittlich hoch.
„Angesichts steigender Lebenserwartung und der Verschiebung der Alterspyramide in Deutschland stehen wir vor einer gewaltigen Aufgabe“, betont Dr. René Thyrian, Experte für die Versorgung von Menschen mit Demenz am DZNE-Standort Rostock/Greifswald. „Wir benötigen eine adäquate Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen. Die Angebote müssen auf die örtliche Situation in Landkreisen und Kommunen zugeschnitten sein.“
Denn hier bestehen große Unterschiede. „Wir haben herausgefunden, dass Demenz in Deutschland sehr ungleichmäßig vorkommt“, sagt Thyrian. Während der Anteil von Menschen mit Demenz an der Bevölkerung beispielsweise im Kreis Freising (Bayern) lediglich bei 1,4 Prozent liegt, ist der Anteil im Kreis Görlitz (Sachsen) mit 2,9 Prozent und in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) mit 3,0 Prozent mehr als doppelt so hoch.
Für die Wissenschaftler liegt die Ursache für den hohen Anteil in einigen ländlichen Kreisen in der Altersstruktur der jeweiligen Region, denn dort leben überdurchschnittlich viele ältere Menschen. Thyrian empfiehlt daher, bei der Versorgung von Demenzbetroffenen regionale Gegebenheiten zu beachten: „Jeder Kreis steht vor einer individuellen Herausforderung. Es sollte geprüft werden, inwieweit die bisherigen Strukturen in der Region angemessen sind.“ Ob der Anteil an Demenz erkrankter Menschen an der Gesamtbevölkerung eines Kreises ein oder drei Prozent beträgt, mache einen bedeutenden Unterschied. „Es sollte also passgenaue regionale Lösungen geben.“
Der VdK fordert schon lange, dass professionelle Vorsorge-, Früherkennungs- und Therapieangebote flächendeckend sichergestellt werden müssen. Durch die neue Studie lässt sich der Bedarf nun für jeden Landkreis und jede Stadt individuell feststellen.
mib
Schlagworte Demenz | Altersdemenz | Statistik | Region | Ostdeutschland | Altersstruktur
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