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Es klopft, hämmert, brennt, pocht und zieht: Mehr als zwölf Millionen Deutsche leiden unter chronischen Schmerzen. Die dauernden Schmerzen führen bei vielen Betroffenen zu weiteren körperlichen Einschränkungen, und auch ihre Psyche leidet. Obwohl chronische Schmerzen weit verbreitet sind, gibt es Defizite bei ihrer Behandlung. Auf dieses Problem macht der „Aktionstag gegen Schmerz“ am 5. Juni 2018 aufmerksam.
Bei mehr als der Hälfte aller Menschen mit chronischen Schmerzen dauert es zwei Jahre und länger, bis sie eine wirksame Behandlung erhalten. Nur ein Zehntel aller Patienten mit chronischen Schmerzen werden einem Spezialisten vorgestellt. Experten fordern daher, dass Patienten einen besseren Zugang zu Schmerzspezialisten erhalten, etwa in einer Therapie, an der auch Physiotherapeuten und Psychologen beteiligt sein sollten.
Laut Deutschem Schmerz-Index 2018 haben die Bundesbürger am häufigsten Schmerzen am unteren Rücken, gefolgt von Schmerzen am Nacken, an den Schultern und Knien. Frauen leiden öfter unter Schmerzen als Männer. Besonders der Kopfschmerz ist laut Index, für den rund 8000 Frauen und Männer befragt wurden, bei Frauen häufig anzutreffen. Jüngere Frauen hatten häufiger Kopfschmerzen als ältere. Bei den 18- bis 24 Jährigen waren es 42 Prozent. Bei den über 75-Jährigen liegt das Knie auf dem ersten Platz, gefolgt von der Hüfte. Für Männer ist der untere Rücken durch alle Altersgruppen hindurch ein Problemfall.
Eine Vielzahl von chronischen Krankheiten ist mit Schmerzen für die Betroffenen verbunden, wie zum Beispiel rheumatische Leiden, Diabetes oder Tumore. Schmerz kann selbst zu einer Krankheit werden, auch wenn eine körperliche Ursache nicht oder nicht mehr vorhanden ist, und hat damit seine biologisch sinnvolle Warnfunktion verloren.
Die Forschung hat nachgewiesen, dass starke und länger andauernde Schmerzreize aus den Geweben des Körpers die weiterleitenden Nervenzellen von Rückenmark und Gehirn sensibler für nachfolgende Schmerzreize machen können. Die Folge kann sein, dass selbst leichte Reize wie eine Berührung, mäßige Hitze oder Druck plötzlich als starker Schmerz empfunden werden. Was als akuter Schmerz begonnen hat, kann sich auf diese Weise zu einem chronischen Schmerz entwickeln.
Trotz Anerkennung als eigenständige Krankheit und Spezialisierung der Ärzte kann die Schmerztherapie langwierig sein. Nicht immer bringt der erste Behandlungsversuch den erwünschten Erfolg. Auch die Suche nach den Schmerzursachen ist oft mühevoll, denn hinter Kopf- und Rückenschmerzen können ganz unterschiedliche Ursachen stecken.
Moderne Behandlungsansätze in der Therapie chronischer Schmerzen gehen daher oft weit über die Verordnung von Medikamenten und operativen Eingriffe hinaus. Sie berücksichtigen Verfahren wie psychologische Schmerzbewältigung, Entspannungsübungen, Stressbewältigungsverfahren, physikalische und manuelle Therapiemethoden.
Erforscht wird, warum Schmerzen bei manchen Menschen chronisch werden, bei anderen dagegen nicht, selbst wenn beide Gruppen ein vergleichbares Krankheitsbild aufweisen. Neben einer genetischen Veranlagung sind vor allem psychosoziale Faktoren nachgewiesen. So sind Menschen mit psychischen Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen oder Ängsten, stärker gefährdet als psychisch Gesunde. Auch soziale Faktoren wie Familie und Beruf spielen eine wichtige Rolle.
Informationen zum Aktionstag gegen den Schmerz am 5. Juni 2018 finden Sie auch auf der Homepage der Deutschen Schmerzgesellschaft.
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Schlagworte chronische Schmerzen | Behandlung | Therapie | Schmerztherapie
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