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VdK-Präsidentin Verena Bentele: „Frauen müssen in Politik und Wirtschaft sichtbarer werden“
Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Wie es um die Gleichberechtigung in Deutschland steht, zeigt der „Equal Pay Day“ im selben Monat deutlich. Er macht auf die Entgeltlücke von immer noch 19 Prozent zwischen Männern und Frauen aufmerksam. Dieser Tag fällt 2021 auf den 10. März.
Jährlich wird aufgrund aktueller Einkommensstatistiken der Tag im Jahr errechnet, bis zu dem Frauen quasi umsonst arbeiten, während Männer schon seit 1. Januar Geld verdienen. „Der Equal Pay Day ist wahrhaftig kein Feiertag. Dass die Lohnungleichheit in Deutschland im Jahr 2021 noch so groß ist, regt mich wirklich auf, aber weckt auch meinen Kampfgeist“, erklärt VdK- Präsidentin Verena Bentele. „Gerade im Jahr der Bundestagswahl sollten Frauen ein Zeichen setzen und Parteien oder Kandidatinnen wählen, die für den Einsatz für Gleichberechtigung stehen.“
Im aktuellen Bundestag sind nur 30,9 Prozent der Abgeordneten weiblich. Damit sank der Frauenanteil auf den Stand von 1998. Auch in Landesparlamenten und in kommunalen Vertretungen finden sich nur zu einem Drittel Frauen. Auf oberster Ebene in der Privatwirtschaft sowie in Hochschulen ist nur etwa jede vierte Führungsposition in weiblicher Hand. Dabei machen sich 57 Prozent aller jungen Frauen mit einem studienberechtigenden Schulabschluss auf den beruflichen Weg.
Dennoch verdienen nur 64 Prozent der Frauen gegenüber 76 Prozent der Männer ihren Lebensunterhalt durch eigene Erwerbstätigkeit. Die Entgeltunterschiede machen sich im Alter extrem bemerkbar. Beim Alterseinkommen klafft zwischen Männern und Frauen eine Lücke von 53 Prozent.
Bentele sieht bei der Gleichberechtigung großen Nachholbedarf – auch selbstkritisch im eigenen Verband: „Mehr als die Hälfte der VdK-Mitglieder sind Frauen. Sie haben schon bei der Verbandsgründung eine wichtige Rolle gespielt. Doch die ehren- und haupt- amtlichen Führungspositionen im VdK sind überwiegend männlich besetzt. Zusammen mit meiner VdK-Präsidiumskollegin Katharina Batz sehe ich es als Aufgabe, Themen von und für Frauen stärker in den Mittelpunkt zu rücken sowie Frauen zu fördern und zu motivieren.“ Schon jetzt gibt es in jeder VdK-Verbandsstufe die Position der Vertreterin der Frauen, die sich aktiv für die Interessen der VdK-Frauen einsetzt.
Politik, Wirtschaft und Hochschulen haben eine Vorbildfunktion, ist Bentele überzeugt: „Frauen müssen in diesen Schlüsselbereichen sichtbarer werden.“ Der Gesetzgeber hat es durchaus in der Hand, nachzuhelfen. Gerade ist das Zweite Führungspositionsgesetz auf dem Weg, das börsennotierte Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern im Vorstand verpflichtet, einen Platz mit einer Frau zu besetzen. Über ein Paritätsgesetz, wie es in anderen EU- Ländern gilt, das eine verbindliche Frauenquote bei der Besetzung von Wahllisten für Parlamente in Bund und Ländern festlegen würde, wird verfassungsrechtlich gestritten. „Frauen müssen mit ihren Wahlentscheidungen bewusst für mehr weibliche Sichtbarkeit und Einfluss stimmen“, erklärt Bentele.
Dr. Bettina Schubarth
Schlagworte Gleichberechtigung | Frauen | Gender Pay Gap
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