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Von vielen Beratungsangeboten fühlen sich Jungen und Männer nicht angesprochen. Wie sie besser erreicht werden können, war Thema eines Fachtags in Berlin, den das vom Bundesgleichstellungsministerium geförderte Bundesforum Männer Mitte Mai veranstaltet hatte.
Fachleute aus der Beratungspraxis und der Arbeit mit Männern stellten sich vor und berichteten von ihren Erfahrungen in der Männerberatung. Männer können in zahlreichen Bereichen Beratungsbedarf haben: vom Berufsleben über Gesundheit und Partnerschaft bis hin zu Krisen und Gewalterfahrungen.
Besonders das Thema Gewalt möchte das Bundesfamilienministerium künftig mehr in den Fokus rücken. Hierfür sind qualifizierte geschlechtersensible Beratungsangebote wichtig. Für Männer, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, braucht es darüber hinaus besser zugängliche und bedarfsgerechte Schutz- und Beratungsangebote – insbesondere, wenn sie mit ihren Kindern Schutz suchen. Eine Anlaufstelle ist beispielsweise das Hilfetelefon Gewalt an Männern.
Wenn Jungen und Männer Beratungs- und Unterstützungsangebote für sich suchen, wissen sie häufig nicht, wo und wie sie diese finden können. Hinzu kommt, dass sie sich von vielen Beratungsangeboten nicht direkt angesprochen fühlen. Deshalb braucht es mehr Angebote, die Männer als Zielgruppe in den Blick nehmen, die auf ihre Belange spezialisiert sind oder professionell mit männlichen Rollenbildern und Stereotypen umgehen.
Im Rahmen des Projekts „Männer stärker in die Gleichstellungspolitik – Vernetzung, Beratung, Ansprache und Unterstützung“ legt das Bundesforum Männer den Schwerpunkt auf den Ausbau von Beratungsangeboten für Jungen, Männer und Väter. Dazu hat der Interessenverband die Webseite www.maennerberatungsnetz.de online gestellt. Mittlerweile umfasst sie rund 350 Beratungsadressen für Jungen und Männer zu Themen wie Vaterschaft, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gesundheit, Krisensituationen und Gewalterfahrung.
Die Webseite unterstützt Männer dabei, Beratungs- und andere Hilfsmöglichkeiten zu finden. Über die Eingabe der Postleitzahl und des gesuchten Beratungsthemas können sich Interessierte in wenigen Schritten über die Angebote in ihrer Umgebung informieren.
Darüber hinaus setzt sich das Bundesforum Männer dafür ein, dass männerspezifische Interessen familien- und sozialpolitisch durchgesetzt werden, insbesondere bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie beim gleichberechtigten Sorgerecht.
Auf dem Berliner Fachtag wurde zudem der neue Leitfaden „Männer gut beraten“ vorgestellt, den das Bundesforum gemeinsam mit einem Expertenkreis entwickelt hat. Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, welche Rolle Stereotype in der Beratung von Jungen und Männern spielen – sowohl beim Berater oder bei der Beraterin als auch bei den Ratsuchenden. Außerdem wird erklärt, wie Beratungsangebote passgenau gestaltet werden können, damit sie Jungen und Männer in allen Lebenslagen ansprechen.
Mirko Besch
Schlagworte Männer | Gewalt | Gleichstellung
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