2. Dezember 2022
BEHINDERUNG

Kommentar: Bits, Bytes und Barrieren

Heimlich, still und leise verschwinden gerade die letzten Telefonhäuschen und Telefonsäulen. Die verbliebenen 1. 000 öffentlichen Telefone werden nach Angaben der Post spätestens Ende Januar 2023 abgebaut. Vermutlich werden sie von kaum jemandem vermisst. Fast jeder hat heute ein Handy. Für junge Leute ist die Telefonzelle so aktuell wie die Dampflok.

Fußgänger in Berlin, ein älteres Paar läuft Hand in Hand an einer gelben Telefonzelle vorbei.
Bald kommt das Aus für sämtliche Telefonzellen - hier ein älteres Modell in Gelb. | © IMAGO / photothek

Es geht mir nicht um Nos­talgie. Ich mag die digitale Welt. Sie eröffnet gerade mir als blinden Menschen eine Menge an Kommunikationsmöglichkeiten, die ich früher nicht hatte. Mein Laptop mit Sprachausgabe ersetzt mir eine Wagenladung Braille- Ausdrucke. Für mich sind also einige Barrieren weggefallen.

Trotzdem beobachte ich, dass viele Menschen in der digitalen Welt verloren gehen. Das sind Ältere, die nicht mit der Technik vertraut sind. Oder Menschen mit wenig Geld, die sich nicht immer das Neueste leisten können. Oder Menschen, die wegen sprachlicher oder körperlicher Einschränkungen keinen digitalen Zugang finden.

Bits und Bytes dürfen keine neuen Barrieren bauen, sonst wird aus Fortschritt Diskriminierung. Zu beobachten ist eine zunehmende Verlagerung von Dienstleistungen ins Internet. Das 49-Euro-Ticket, das künftig „Deutschlandticket“ heißt, ist ein Beispiel dafür. Der Nachfolger des 9-Euro-Tickets soll mehr Mobilität ermöglichen. Aber ohne Smartphone funktioniert es nicht. Selbst der Kauf am Fahrkartenautomat wird in Frage gestellt. Günstige Tickets nur für Clevere mit neuen Smartphones? Das ist eine bewusste oder gedankenlose Ausgrenzung. Dagegen wehrt sich der VdK.

Ab 2023 soll es auch einen Überblick für alle Rentenversicherten mit dem Stand ihrer gesetzlichen, betrieblichen und privaten Altersvorsorge geben. Das ist gut so. Geplant wird das Ganze als reine Online-Version. Das ist mittelgut. Denn immerhin sind fünf Prozent aller über 14-Jährigen „Nonliner“, nutzen also kein Internet, in der älteren Generation sind es 20 Prozent. Es muss unbedingt sichergestellt sein, dass die Rentenversicherung diese wichtigen Informationen auf Wunsch auch per Post schickt.

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