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Allergien sind weiterhin auf dem Vormarsch: Beinahe jeder vierte erwachsene Deutsche ist mittlerweile betroffen. Manche erkranken bereits im Kindes- und Jugendalter, andere erst als Erwachsene. Sogar mit 60 oder 70 Jahren kann sich noch eine Allergie entwickeln oder sich eine bestehende verändern.
Jeder Zehnte muss damit rechnen, auch im höheren Alter noch neu an einem allergischen Schnupfen, an Asthma oder an einer Kontaktallergie zu erkranken. Schuld daran sind die Veränderungen des Immunsystems im Alter. Knochenmark und Thymusdrüse produzieren immer weniger Zellen zur Abwehr von körperfremden und krank machenden Substanzen. Die Konzentration an Zink, Vitamin D und Eisen lässt nach. Als Folge verlangsamt sich die Reaktion des Immunsystems, und es entsteht ein chronischer Zustand der Entzündung.
Auch die Schleimhäute verändern sich: Sie werden schlechter durchblutet und sind weniger feucht. Als Folge kommt es zu einer sogenannten allergischen Rhinitis, unter der zwischen fünf und zehn Prozent aller über 65-Jährigen leiden. Die typischen Zeichen sind Niesen, Juckreiz und eine laufende Nase mit klarem Sekret, häufig begleitet von einer Entzündung der Bindehaut des Auges. Studien zufolge laufen 43 Prozent der Patienten mit einer allergischen Rhinitis Gefahr, ohne richtige Behandlung Asthma zu entwickeln. Auslöser der ganzjährig auftretenden allergischen Rhinitis sind häufig die Allergene aus dem Kot von Hausstaubmilben, oft aber auch Schimmelpilzsporen, Matratzenfüllstoffe, Tierhaare oder Bettfedern.
Allergologen warnen, dass allergisches Asthma bei Älteren oft nicht erkannt, unterschätzt und deshalb nicht behandelt wird. Die Diagnose sei schwierig zu stellen, weil es eine Reihe anderer Krankheitsbilder gibt, die mit ähnlichen Symptomen einhergehen. Dazu zählen zum Beispiel die chronische Lungenerkrankung COPD, eine Bronchitis, die Reflux-Krankheit, aber auch eine Herzschwäche.
Insbesondere Medikamente, wie beispielsweise Antibiotika, sind oft für Allergien bei alten Menschen verantwortlich. Wissenschaftler des Universitätsspitals Zürich haben herausgefunden, dass allergische Reaktionen auf Medikamente bei geriatrischen Patienten zwei- bis dreimal häufiger auftreten als bei Patienten unter 30 Jahren.
Darüber hinaus kann sich im Laufe des Lebens eine Allergie verändern. Zwar ist es selten, dass sie mit fortschreitendem Alter ganz verschwindet, aber es ist durchaus möglich, dass sich Symptome abschwächen. Das ist damit zu erklären, dass im Alter die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems abnimmt. Eines wissen die Ärzte aber: Patienten, die nicht hochgradig allergisch sind, haben eine höhere Chance, die Allergie wieder zu verlieren. Je heftiger also die Reaktion, desto unwahrscheinlicher, dass sich der Körper selbst heilt.
Ines Klut
Schlagworte Allergien | Erwachsene | Asthma
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