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Ob im Supermarkt, an der Tankstelle oder am Fahrkartenautomat – bargeldloses Bezahlen ist für die meisten Menschen selbstverständlich. Seit Juni können Verbraucher zwischen dem normalen Bezahlverfahren über die Bank oder der Zahlung über die Kartenanbieter wie Mastercard entscheiden.
Die Abwicklung der Zahlung über die Kreditkartenfirmen wie Maestro (Mastercard) oder V-Pay (Visa) war bisher nur bei Girocard-Käufen im Ausland vorgesehen. Auf Anordnung der Europäischen Union muss sie der Handel seit Anfang Juni dieses Jahres auch bundesweit anbieten.
Doch was ändert sich für die Kunden? Laut Verbraucherzentralen nichts. Für sie würden sich weder Vorteile noch Nachteile ergeben. Denn für den Kunden ist sowohl das Zahlen über Girocard wie auch über Maestro oder V-Pay kostenlos. Die Umstellung könnte höchstens zu längeren Wartezeiten an der Kasse führen, wenn ein Kunde mit der Auswahlmöglichkeit auf dem Geräte-Display überfordert ist. Der einzige Unterschied ist, dass es beim neuen System unterschiedliche Abbuchungs-Rhythmen vom Konto gibt. Bei der Zahlung über die Hausbank wird meist schon am selben oder nächsten Tag abgebucht, die Rechnungen von Visa und Maestro kommen meist am Ende des Monats zur Abbuchung.
Viele Kunden wissen vermutlich nicht einmal, dass ihre Plastikkarte schon jetzt zwei Bezahlfunktionen hat. Nur wenige haben noch kein Symbol für Maestro oder V-Pay aufgedruckt. Diese Karten sind damit nicht einsatzfähig für das Bezahlen innerhalb der EU, und damit auch nicht für die neue Wahlmöglichkeit.
Wenn Kunden über ihre "EC-Karte" sprechen, meinen sie damit eigentlich die Girocard. Der Begriff "EC" wurde vor einigen Jahren durch "Girocard" ersetzt. Letzteres ist der am meisten genutzte Bezahldienst an Deutschlands Kassen. Die neue Regelung setzt sich allerdings nur schleppend durch. Ein Problem der Methode ist nämlich, dass so der Bezahlprozess in die Länge gezogen wird. Der Kunde muss noch eine zusätzliche Entscheidung an der Kasse treffen. Vielen Händlern gefällt das nicht. Die Abläufe an der Kasse sollen schnell und unkompliziert sein.
Bisher haben nur wenige Geschäfte ihre Kassensysteme umgerüstet. Das Gros soll in den nächsten Wochen und Monaten erfolgen. Auch die meisten Kassenautomaten, die eine Bezahlung mit Girocard akzeptieren, wie etwa bei der Bahn oder in Parkhäusern, müssen erst noch auf die neue Software umgestellt, ältere Modelle ganz ausgetauscht werden.
Während es für Verbraucher keinen Unterschied macht, für welche Bezahlmöglichkeit sie sich entscheiden, sieht es für Geschäfte oder Tankstellen anders aus. Sie müssen Gebühren für jede Bezahlung per EC-Karte an die Betreiber von Girocard, Maestro und V-Pay zahlen.
Um die Nutzung ihrer Anwendungen zu forcieren, so schätzen Experten, könnten Kreditkartenfirmen diese künftig auch an Bonuspunkteprogramme oder Gewinnspiele knüpfen und den Kunden anbieten.
Bankkunden wird der Wechsel eines Girokontos erleichtert. Das neue Zahlungskonten-Gesetz, das bereits Mitte September in Kraft getreten ist, soll einen Bankwechsel für den Kunden vereinfachen und beschleunigen.
Die neue Regelung verpflichtet sowohl das bisherige als auch das neue Kreditinstitut, den Wechsel in maximal zwölf Tagen abzuwickeln und dem Kunden den Löwenanteil der Formalitäten abzunehmen. Bisher musste der Kunde einer neuen Bank die Daten meist selbst auf den Kontoauszügen kennzeichnen und weiterleiten. Auch Fristen gab es bisher nicht. Nun haften beide betroffenen Banken, wenn der Umzug nicht fehlerlos und fristgerecht abgewickelt wurde.
Die Neuregelung kommt für viele Kunden zur rechten Zeit. Denn einige Banken haben ihre Gebühren für das Girokonto gerade erhöht.
Ines Klut
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