25. November 2013
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Es ist Zeit für eine große Pflegereform - VdK fordert: Neue Bundesregierung muss Pflege zukunftsfähig gestalten

Pflegebedürftige und ihre Angehörigen warten schon lange darauf, dass die Politik die Weichen für eine bessere Pflegepolitik stellt. Es ist höchste Zeit, dass die künftige Regierung endlich eine große, konsequente und umfassende Pflegereform auf den Weg bringt, fordert der Sozialverband VdK.

Symbolfoto: Eine junge Frau hält die Hände einer alten Frau.
Gerade eine immer älter werdende Gesellschaft braucht eine gute und würdevolle Pflege. | © Imago

"Gute Pflege ist ein Menschenrecht. Gerade eine immer älter werdende Gesellschaft braucht eine gute und würdevolle Pflege", appelliert Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, an die künftige Regierungskoalition.

Gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband, der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und Dr. h. c. Jürgen Gohde, dem ehemaligen Vorsitzenden des Beirats für einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff, hat der Sozialverband VdK einen Zehn-Punkte-Plan für eine große Pflegereform erarbeitet:

  1. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff braucht eine gesetzliche Grundlage ohne Einschränkungen.
  2. Pflege- und versorgungsgerechte Arbeitszeitregelungen ohne Nachteile für die Betroffenen.
  3. Pflege darf nicht zur Armutsfalle werden – sichere rentenrechtliche Absicherung für Pflegende.
  4. Reha vor Pflege bei allen Altersgruppen – Präventions- und Rehabilitationsoffensive ist notwendig.
  5. Integrierte Versorgung bei mehreren Erkrankungen als Pflichtleistung der Krankenversicherung.
  6. Intensivierte Forschung und verbesserte Früherkennung bei Demenzerkrankungen.
  7. Pflege in vertrauter Umgebung – Förderung der quartiersbezogenen Pflege- und Versorgungsorganisation.
  8. Infrastrukturoffensive – Ziel kommunaler Daseinsvorsorge muss zukünftig die möglichst umfassende Sicherung selbstbestimmten, unabhängigen Lebens sein.
  9. Verbesserung der Personalsituation in den Pflegeeinrichtungen.
  10. Ein Solidarausgleich zwischen privater und gesetzlicher Pflegeversicherung.

"Die Mehrheit der Menschen ist zur Aufbringung des Mehrbedarfs bei den Pflegekosten bereit, wenn sie dafür eine verlässliche Versorgung bekommt", so die VdK-Präsidentin. Mindestens zehn Milliarden Euro Mehrkosten pro Jahr werden nach Schätzungen der Verbände entstehen, wenn neben der Pflegeversicherung die Aufwendungen der Infrastruktur berücksichtigt werden. Dazu gehört auch die Stärkung der Selbsthilfe und des bürgerschaftlichen Engagements.

Um die Mehrausgaben künftig zu finanzieren, komme man nach Ansicht des VdK an einer Anhebung des Beitragssatzes nicht vorbei: "Modellrechnungen zeigen, dass der Beitragssatz zur sozialen Pflegeversicherung dauerhaft unterhalb von 3,3 Beitragssatzpunkten gehalten werden kann, wenn die Privatversicherten einbezogen werden, die Beitragsbemessungsgrenze angehoben und alle Einkommensarten beitragspflichtig werden", so Ulrike Mascher.

VdK-Aufruf

Der Sozialverband VdK will auf Handlungsbedarf in der Pflege aufmerksam machen und zeigen, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen mehr Unterstützung brauchen.

Deshalb suchen wir Betroffene, die bereit sind, über ihre Erfahrungen zu berichten, auch in den Medien. Bitte schicken Sie uns einen kurzen Erfahrungsbericht an:

Sozialverband VdK Deutschland
Stichwort: Pflegende Angehörige
In den Ministergärten 4
10117 Berlin

oder per E-Mail an presse@vdk.de

ikl

Schlagworte Pflegereform | Pflege | Pflegepolitik | Pflegebedürfigkeitsbegriff | Pflegeversicherung | Forderungen | Pflegebedürftige

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