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Müssen wir eigentlich alles kaufen, besitzen und irgendwann wegwerfen, was wir nutzen? Mittlerweile gibt es viele Angebote, die das Teilen, Leihen oder Tauschen von Produkten und Dienstleistungen ermöglichen und dabei helfen, die eigenen Ausgaben zu senken.
Das Car-Sharing, zu Deutsch Auto-Teilen, richtet sich an Menschen, die kein Auto besitzen, aber gern kurzfristig eines nutzen wollen. Die Car-Sharing-Anbieter stellen Autos zur Verfügung, die gemeinschaftlich genutzt werden können. Anders als bei Autovermietungen lässt sich das Fahrzeug auch kurzzeitig, etwa nur für eine Strecke, mieten. Die Autos stehen entweder auf festen Parkplätzen, die sich oft an Verkehrsknotenpunkten befinden, oder parken im öffentlichen Straßenraum.
Das Angebot wird offenbar immer beliebter. Anfang des Jahres 2022 waren fast 3,4 Millionen Menschen bei mindestens einem Car-Sharing-Anbieter angemeldet – das sind laut Bundesverband Car-Sharing 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Es rechnet sich auch: Wer jährlich 5000 Kilometer fährt, spart mit Car-Sharing laut einer Berechnung des Fachmagazins „Finanztip“ gegenüber dem eigenen Auto zwischen rund 900 und 1500 Euro im Jahr.
Kritiker halten das Konzept für wenig nachhaltig. Denn Car-Sharing kann nur funktionieren, wenn die Autos zu Stoßzeiten, wenn die Nachfrage groß ist, zur Verfügung stehen. Dadurch entsteht aber ein Anreiz für die Produktion von mehr Autos. Klimaschutz durch Autofahren könne nicht der Maßstab für die Zukunft sein, kritisiert die Deutsche Umwelthilfe.
Car-Sharing zählt zu dem Wirtschaftszweig der „Sharing Economy“, in der Unternehmen das Teilen kommerziell organisieren und gut damit verdienen (siehe Interview unten).
Nachhaltiger und zudem kostenlos sind da private Fahrgemeinschaften von mehreren Personen, die ein gemeinsames Ziel haben und beispielsweise zusammen zur Arbeit fahren. Auf diese Weise wird der Verkehr reduziert und die Umwelt geschont.
Kleidertauschbörsen werden ehrenamtlich oder privat organisiert. Auf diesen Börsen wird gebrauchte Kleidung zur weiteren Verwendung kostenlos abgegeben. Organisationen wie Greenpeace oder Unicef unterstützen das Konzept. Sie sehen diese Börsen als Beitrag zur Nachhaltigkeit. Die Weiternutzung von gebrauchter Kleidung schont nicht nur den Geldbeutel, sondern trägt auch dazu bei, die negativen sozialen und ökologischen Folgen der Massenproduktion von Textilien zu reduzieren. Eine weitere Möglichkeit ist, Kleidung als Spende in die Altkleidernutzung zu geben. Dort landen nach Angaben der Verbraucherzentrale aktuell etwa eine Million Tonnen Textilien, das entspricht rund zwei Milliarden Kleidungsstücken. Neben den Sammlungen werden rund 374.000 Tonnen jährlich im Restmüll entsorgt und rund 246.000 Tonnen privat weitergegeben.
Spenderinnen und Spender sollten allerdings genau hinschauen, an wen sie spenden, denn auf dem Markt mischen auch unseriöse Geschäftemacher mit, die sich den Anschein der Wohltätigkeit geben. Deswegen rät die Verbraucherzentrale, nur an Sammlungen zu spenden, die sich mit einer deutschen Adresse und einer Festnetznummer zu erkennen geben. Verlässliche Altkleidersammler hätten oft das Logo „FairWertung“ oder das „BVSE Qualitätssiegel Alttextilsammlung“ auf den Containern oder auf der Homepage angegeben.
Öffentliche Bücherschränke gibt es heute in vielen Orten. Es sind ausrangierte Telefonzellen, Schränke oder kleine Hütten, die zum Stöbern und Tauschen einladen. Ausgelesene Exemplare können ins Regal gestellt und neuer Lesestoff entnommen werden. Die Schränke stehen häufig an zentralen Orten, damit Schwung in den Büchertausch kommt.
Einen wesentlich größeren Personenkreis erreichen öffentliche Bibliotheken. Nutzer haben gegen eine oft geringe Gebühr Zugang zu großen Mediensammlungen, die neben Büchern auch digitale Medien umfassen.
Jörg Ciszewski
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