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Es gibt gute Gründe, in der kalten Jahreszeit die Heizung anzustellen. Medizinerinnen und Mediziner raten zu angemessenen Temperaturen in den eigenen vier Wänden.
Die Körpertemperatur liegt bei etwa 37 Grad Celsius. Individuell kann sie leicht abweichen, das ist normal. Sie wird im Gehirn ständig überprüft und angepasst.
Wird es kalt, ziehen sich die Gefäße zusammen und wir frieren – mit Gänsehaut, Zittern und Zähneklappern, kalten Händen und Füßen. Dies soll die Temperatur im Körperinneren konstant halten: Bei einer Gänsehaut stellen sich die Härchen auf, und es bildet sich ein isolierendes Luftpolster auf der Haut. Durch das Zittern erzeugen die Muskeln Wärme. In die Hände und Füße wird weniger Blut gepumpt, um stattdessen die Organe in der Körpermitte zu versorgen und warm zu halten.
„Frieren ist eine Schutzreaktion des Körpers. Wenn der Körper dauerhaft in dieser Schutzreaktion verharren muss, kann das dazu führen, dass wir anfälliger für Krankheiten werden“, sagt Vincent Jörres, Pressesprecher des Deutschen Hausärzteverbands. Das Immunsystem wird geschwächt. Niedrige Temperaturen sorgen zudem dafür, dass die Schleimhäute weniger durchblutet werden. Viren und Bakterien können leichter in den Körper eindringen und beispielsweise die typischen Erkältungskrankheiten wie Husten, Schnupfen oder Heiserkeit auslösen. Kälte gilt auch als Stressfaktor, der nicht nur auf die Stimmung schlägt, sondern zu Verspannungen führen kann, wenn man unbewusst die Schultern hochzieht und verkrampft.
Deshalb sollte die Wohnung nicht so stark auskühlen, dass wir ständig frieren. Im Wohnzimmer gilt eine Temperatur von 20 Grad als angemessen. Aus medizinischer Sicht sollte sie „nicht dauerhaft unter 18 oder 19 Grad liegen“, so Jörres.
Allerdings ist es individuell recht unterschiedlich, ab wann wir frieren. Dabei spielen das Alter, das Geschlecht, die Statur und der Stoffwechsel eine Rolle. Dies führt dazu, dass die einen schon zur Strickjacke greifen, während sich andere noch in kurzen Hosen wohlfühlen.
„Grundsätzlich sollte niemand dauerhaft frieren. Kinder und Hochbetagte, die in aller Regel wenig Fettgewebe unter der Haut haben, sind besonders anfällig“, sagt Jörres. Ihnen machen niedrige Temperaturen stärker zu schaffen. Ältere Menschen verfügen zudem über weniger Muskelmasse und bewegen sich nicht mehr so aktiv, was sich auch negativ auf die Durchblutung auswirkt.
Wer schnell friert, kann erst einmal zum flauschigen Pullover oder zu einer Decke greifen, bevor die Heizung hochgeregelt wird. Eine warme Suppe oder ein heißer Tee tragen ebenso dazu bei, es sich bei einer Temperatur von 20 Grad behaglich zu machen.
Der Körper ist in der Lage, sich an niedrige Temperaturen zu gewöhnen. Dies können all jene, die leicht frieren, etwa mit Kneipp-Anwendungen oder Wechselduschen fördern – allerdings nur, wenn sie gesund sind. Es empfiehlt sich, langsam mit den Maßnahmen zu beginnen. Bewegung draußen an der frischen Luft ist für alle Menschen geeignet. Sie wirkt sich positiv auf das Immunsystem und den Kreislauf aus.
Das Umweltbundesamt (UBA) rät ebenso davon ab, ganz aufs Heizen zu verzichten. Kühlen die Räume zu stark aus, kann sich bei erhöhter Luftfeuchtigkeit Schimmel bilden. Dessen Sporen beziehungsweise Stoffwechselprodukte können Atemwegsbeschwerden oder allergische Reaktionen hervorrufen.
Das UBA empfiehlt deshalb maximal 20 Grad im Wohnbereich, 18 Grad in der Küche und 17 Grad im Schlafzimmer. Nachts sowie tagsüber, wenn man einige Stunden außer Haus ist, sei es sinnvoll, die Raumtemperatur um wenige Grad abzusenken, bei längerer Abwesenheit sogar bis auf 15 Grad. So lässt sich bewusst mit der Wärme haushalten.
Kristin Enge
Schlagworte Temperatur | Wohnung | Heizen | Schimmel | Gesundheit | Frieren
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