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In der Oktober-Ausgabe der VdK-ZEITUNG hatten wir gefragt, welche unnötigen Erschwernisse unseren älteren VdK-Mitgliedern im Alltag zu schaffen machen. Im zweiten Teil unserer Serie behandeln wir Hörgeräte, Autoversicherungen und erneut Supermärkte.
Karin Boger aus Karlsfeld (Bayern) ärgert sich zwei- bis dreimal in der Woche, wenn die Mülltonnen die Gehwege versperren. „Das Landratsamt müsste eine Regel herausgeben, dass die Tonnen unterhalb des Gehsteigs auf die Straße gestellt werden sollen, damit ältere Leute – egal ob mit oder ohne Rollator – auf dem Gehweg laufen können und nicht wegen der Mülltonnen auf die Straße ausweichen müssen“, findet sie. Auch für Eltern mit Kinderwagen wäre dies eine Erleichterung.
Gitta Mannke-Asanatucu stellt fest, dass Hörgeräte immer kleiner werden, aber dadurch natürlich auch die Batterien dafür. „Das ist einerseits toll“, schreibt sie. Andererseits lasse gerade im Alter die Fingerfertigkeit nach, und der Austausch der Batterien gestalte sich wirklich schwierig. „Vielleicht könnte man Hörgeräte für alte Menschen anders konzipieren?“
Margit Raupach fährt seit knapp 60 Jahren unfallfrei Auto. Für ihre Kfz-Versicherung bezahlt sie mittlerweile 45 bis 50 Prozent mehr als Menschen, die zehn Jahre jünger sind. Das empfindet die 75-Jährige als Diskriminierung.
In der Tat sind sowohl ältere als auch jüngere Fahrzeughalterinnen und -halter von höheren Versicherungstarifen betroffen. Hintergrund sind die Statistiken des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, nach denen Fahrerinnen und Fahrer dieser Alterskategorien vergleichsweise häufiger Unfälle verursachen als Personen mittleren Alters.
Eine Untersuchung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht kam zu dem Ergebnis, „dass die altersabhängige Tarifierung in der Autoversicherung auf anerkannten Prinzipien risikoadäquater Kalkulation beruht“ und somit den Anforderungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes entspricht. Und weil für die Ermittlung der Versicherungsbeiträge neben dem Alter auch die gegebenenfalls höhere Schadenfreiheitsklasse und geringere jährliche Fahrleistung eine Rolle spielen, werde die Prämienbelastung durchschnittlicher Versicherungsnehmerinnen und -nehmer im Alter häufig nicht unerheblich gedämpft.
Wie im ersten Teil unternehmen wir auch diesmal einen Abstecher in den Supermarkt. „Eine Katastrophe sind die Inhaltsangaben auf den Packungen der Lebensmittel“, beklagt Ursula Dörhage aus Maulbronn (Baden-Württemberg). „Diese sind inzwischen so klein, dass man sie ohne Lupe teilweise gar nicht mehr lesen kann.“ Sie findet das unerträglich und unsozial. „Wie kann ich im Laden dann entscheiden, ob ich das Produkt kaufe oder nicht?“ Abhilfe schaffen kann in solchen Fällen ein Tipp von Leserin Elke Stich – zumindest bei Menschen, die ein modernes Handy mit sich führen. Sie schreibt: „Einfach mit dem Smartphone fotografieren und größer zoomen. So mache ich es und brauche mich schon nicht mehr darüber zu ärgern.“
Inge Zorn aus Neuss (Nordrhein-Westfalen) überlegt ebenfalls, ob sie künftig mit der Lupe in die Geschäfte geht. Ihr bereiten die umweltfreundlichen Kassenbons Schwierigkeiten. Schwarze Schrift auf blauem Hintergrund – das sei nicht nur für ältere Menschen eine Zumutung. Zudem wurde die 78-Jährige in einer Filiale „regelrecht angeschrien, weil ich den Packtisch benutzt habe“. Wegen der Corona-Auflagen müsste sie die Ware draußen einpacken – im Dezember bei Minusgraden. Geht’s noch?
Mirko Besch
Schlagworte Leben im Alter
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