7. Juni 2021
Presse

VdK: BMWi-Gutachten ist reines Rentenkürzungsprogramm

  • Wissenschaftlicher Beirat des Wirtschaftsministeriums legt Gutachten zur Rente vor
  • Bentele: „Das ist Panikmache“
Eine ältere Frau guckt nachdenklich in die Ferne, dahinter sitzt ein älterer Mann.
© unsplash

Der wissenschaftliche Beirat beim Wirtschaftsministerium kommt in einem Gutachten zu dem Ergebnis, dass 2060 über die Hälfte des Bundeshaushalts in die Rentenkasse fließen muss, wenn es keine Reformen gibt. VdK-Präsidentin Verena Bentele kritisiert das Gutachten als Panikmache.

„Bisher hat sich gerade in Krisenzeiten die gesetzliche Rente als stabile Säule der Altersvorsorge erwiesen. Dass die private Altersvorsorge nicht hält, was sie verspricht, zeigt sich in der Praxis immer wieder. Das was der wissenschaftliche Beirat hier macht, ist Panikmache.“

Nach Einschätzung des VdK beruht die Berechnung zur Entwicklung der Finanzierung der Rentenversicherung bis 2060 auf unseriösen Annahmen. Es ist heute noch nicht absehbar, wie sich der Bundeshaushalt und die Demographie bis zum Jahr 2060 entwickeln. „Das grenzt an einen Blick in die Glaskugel“, wirft Bentele den Gutachtern vor.

Nach Ansicht des VdK handelt es sich um ein reines Rentenkürzungsprogramm, wenn der Renteneintritt an die durchschnittliche Lebenserwartung gekoppelt werden soll. Das würde alle, die physisch oder psychisch hart arbeiten, hart treffen. Bentele: „Die Pflegerin oder der Paketzusteller halten schon jetzt kaum bis zur Rente durch. Eine weitere Erhöhung der Regelaltersgrenze wäre für diese Menschen eine weitere Kürzung ihrer Rente. Zudem stirbt schon heute jeder siebte Deutsche vor Erreichen des Rentenalters. Bei einer Rente mit 70 würde mehr als jeder Fünfte vor Erreichen des Rentenalters sterben.“

Die Gutachter schlagen auch vor, dass aktuelle Rentner geringere Rentenanpassungen erhalten sollen als künftige Rentner. Bentele lehnt das strikt ab: „Wenn wir jetzt aktuelle gegen künftige Rentnerinnen und Rentner ausspielen, spaltet das die Gesellschaft weiter. Das ist sozialer Zündstoff.“

Die Vorschläge sind mit dem VdK nicht umzusetzen. „Das ist keine Reform, das sind reine Leistungskürzungen bei der gesetzlichen Rente. Wer sein Leben lang hart gearbeitet hat, muss von seiner Rente leben können. Statt Rentenkürzungen brauchen wir ein Rentenniveau von mindestens 50 Prozent und eine Erwerbstätigenversicherung, in die alle einzahlen: auch Beamte, Politiker und Selbstständige“, fordert Bentele.

Pressekontakt: Heike Vowinkel, 030 9210580-400 / presse@vdk.de


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Schlagworte Rentenversicherung | Rente | Rentenanpassung | gesetzliche Rente

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