„Kommunaler Ortsverband“ - die Zukunft des VdK in der ländlichen Region? - Sozialverband VdK Hessen-Thüringen

„Kommunaler Ortsverband“ - die Zukunft des VdK in der ländlichen Region?

VdK-Kreisverband Oberlahn geht neue Wege

Mengerskirchen (brv). Aktuell werden 14 Ortsverbände durch den Kreisverband Oberlahn betreut, oder besser: verwaltet. Ein Zustand, der für beide Verbandsstufen unbefriedigt ist, die Nähe zu den VdK-Mitgliedern geht verloren. Die Mehrarbeit auf Kreisverbandsebene bindet Kapazitäten, die an anderer Stelle fehlen. Nun gehen die Ortsverbände der Gemeinde Mengerskirchen einen neuen Weg und haben gemeinsam den ersten Kommunalen Ortsverband innerhalb des VdK Hessen-Thüringen gegründet. Ein Pilotprojekt, das nach erfolgreich verlaufender Testphase, auch in weiteren Kommunen Anwendung finden könnte.

„Uns ist wichtig, dass wir nahe an unseren Mitgliedern sind“, betonte der Kreisverbandsvorsitzende Oberlahn, Jörg Müller, der ebenfalls den VdK-Bezirk Wiesbaden leitet. Wenn diese Nähe auf Ortsverbandsebene nicht mehr gegeben sei, da sich innerhalb deren Reihen nicht mehr genügend Mitglieder fänden, um einen funktionierenden Vorstand zu bilden, sei der nun zu erprobende Weg sicher basisnäher als die Verwaltung über die Kreisgeschäftsstelle. Zudem sollen sämtliche in einen neuen kommunalen Ortsverband verschmolzenen Verbände der einzelnen Ortsteile mit mindestens einem Mitglied im gemeinsamen Vorstand vertreten sein. Im Falle des neu gegründeten Kommunalen Ortsverbandes Mengerskirchen seien diese Ansprüche beispielhaft umgesetzt. Man sei froh, diesen Weg nun gemeinsam zu gehen, auf dem man sich bestmöglich ergänze.
Dass die 433 Mitglieder der neu gegründeten kommunalen Verbandsstufe neue Mitgliedsnummern erhalten, sei sicherlich die Änderung, die am wenigsten wahrgenommen wird, der Gedanke des „Wir“ müsse im Zentrum der Wahrnehmung und des Handelns stehen, so Müller. Eine erste „Bewährungsprobe“ könnte die Ausrichtung des „Tag der Inklusion“ im Mai in Mengerskirchen-Waldernbach sein. Die Gemeinde Mengerskirchen leiste sehr gute Arbeit in Sachen Inklusion, deutlich mehr als andere Kommunen, die zusammen mit den Kreisverband Oberlahn vorgestellt werden soll.

Seitens des VdK-Landesverbandes Hessen-Thüringen tat man sich mit dem Gedanken, von Ortsverbänden (in den einzelnen Ortsteilen) abzukommen etwas schwer. Dies solle auch aus Sicht des beteiligten Bezirksverbands Wiesbaden und des Kreisverbands Oberlahn nicht zur Regel werden. Es ginge nichts über einen funktionierenden Ortsverband in einem Gemeinde- bzw. Stadtteil, hob Jörg Müller hervor. Die Neugründung fand in einem feierlichen Rahmen im Schloss Mengerskirchen statt.

Thomas Scholz, Bürgermeister der Gemeinde Mengerskirchen, begrüßte die Neuausrichtung des Sozialverbandes VdK in Mengerskirchen. "Ich wünsche dem VdK viel Erfolg bei seiner Arbeit. Jeder einzelne wird ihnen ihre Arbeit vielfältig danken. Viel sagen immer 'Man müsste...' und verstehen nicht, dass wir selbst dieses 'man' darstellen. Jeder ist aufgefordert zu helfen. Der VdK ist von diesem Gedanken getragen", so Scholz. Die Westerwaldgemeinde mit ihren fünf Ortsteilen zählt rund 5650 Einwohner.
Josch Steinmetz, hauptamtlicher Ehrenamtskoordinator des VdK Hessen-Tübingen, sieht gespannt den sicherlich positiven Erfahrungen aus dem nun gestarteten Pilotprojekt entgegen. Sein besonderer Dank galt allen Akteuren, die gemeinsam diesen neuen Weg gehen. Dr. Gabriele Hofmann-Maibaum koordiniert die Ehrenamtsgewinnung im Bezirksverband Wiesbaden. Sie war an der Entwicklung des nun umgesetzten Konzepts, zusammen mit dem Bezirksvorstand beteiligt. Sie wünschte den neu gewählten Vorstand viel Erfolg.
Claus Eckerlin, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes Wiesbaden und in dieser Funktion für das Thema Inklusion zuständig, lobte die Neuausrichtung der Verbandsarbeit in Mengerskirchen. "Ich finde es toll, dass sich die Ortsverbände gegen viel Widerstand zusammenschließen. Auch in Zukunft haben wir noch einiges vor. Wir unterstützen Betriebe, wir stoßen unterschiedliche Projekte auf Landesebene an und nächstes Jahr wollen wir auch noch in den sportlichen Bereich vorstoßen", so Eckerlin.

Hubert Horvath ist nun Vorsitzender des Kommunalen Ortsverbands Mengerskirchen, Klaus Schermuly ist dessen Stellvertreter, Renate Hess wurde zur Kassenführerin gewählt, Josef Reitz zum stellvertretenden Kassenführer, Elke Grilc zur Schriftführerin, Angelika Baytz zur stellvertretenden Schriftführerin. Claudia Bendel ist nun Vertreterin der Frauen, Annette Rizzo stellvertretende Vertreterin der Frauen, Harald Kreckel wurde zum Juniorenvertreter gewählt. Beisitzer sind Sarah Engelhardt, Gerhard Hauck, Marko Hillig und Alwin Schäfer.