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Wir sagen Nein zu jeder Abwertung von Menschen mit Behinderung und zu Rassismus.
Der Sozialverband VdK schaltet mit 18 anderen Organisationen
eine Anzeige gegen Menschenfeindlichkeit in der Frankfurter
Allgemeinen Sonntagszeitung. Damit reagiert das Bündnis auf eine
Anfrage der AfD, die einen Zusammenhang zwischen Behinderung,
Inzest und Migrationshintergrund suggeriert.
Am 23. März 2018 stellten Bundestagsabgeordnete der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) eine kleine Anfrage an die Bundesregierung. Darin wollten sie wissen, wie sich die Anzahl von Menschen mit Behinderungen in Deutschland seit dem Jahr 2012 entwickelt hat. Hierbei fragten sie konkret nach „Heirat in der Familie“ und Migrationshintergrund.
Mit dieser Anfrage stellt die AfD böswillig einen Zusammenhang zwischen Behinderung, Inzest und Zuwanderung her. Ihre Frage deutet an, dass Behinderung vermeidbar und die Verantwortung für Behinderungen bei Familien mit Migrationshintergrund zu suchen wäre. In ihrer Antwort an die AfD informierte die Bundesregierung, dass ein Familienstand der Eltern von Kindern mit Behinderungen nicht erfasst wird und mehr als 94 Prozent der Menschen mit Schwerbehinderung Deutsche seien (Quelle: dpa/AFP).
Die hier von der AfD aufgegriffene Idee ist nicht neu, sie bedient sich aus dem Giftschrank des Nationalsozialismus‘. Zu diesen dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte wurde die Pseudowissenschaft der „Erb- und Rassenpflege“ als Rechtfertigung für systematische Massenmorde genutzt.
Menschenversuche und Morde an Menschen mit Behinderung oder Migrationshintergrund wurden damals mit der Rechtfertigung begangen, damit eine Höherentwicklung der Menschheit anzustreben.
Ideen legen den Grundstein für Taten – deshalb ist es wichtig, dieser Menschenfeindlichkeit der AfD offen eine klare Absage zu erteilen.
Der Sozialverband VdK stellt sich daher geschlossen mit 18 weiteren Sozialverbänden und Organisationen gegen jede Abwertung von Menschen mit Behinderung. Jede gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und jede Ideologie der Ungleichwertigkeit menschlichen Lebens wie Rassismus darf in unserer Gesellschaft keinen Raum gegeben werden.
Wir rufen dazu auf, wachsam zu bleiben und solchen menschenverachtenden Aussagen auch in Zukunft mit entschlossenem Widerspruch zu begegnen.
Unterzeichnende Organisationen
Allgemeiner Behindertenverband in
Deutschland
BAG Selbsthilfe
Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter
Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband
Deutsche AIDS-Hilfe
Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland
Bundesvereinigung Lebenshilfe
Paritätischer Gesamtverband
Sozialverband Deutschland SoVD
Sozialverband VdK Deutschland
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland
Antonia Galganek
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