Springen Sie direkt:
Erst einen Tag nach dem Wettbewerb hat das Internationale Paralympische Komitee (IPC) Anna Schaffelhuber zur Siegerin des Slaloms erklärt. Damit kann sich das deutsche Team über einen Doppelsieg freuen. Denn ihre Teamkollegin Anna-Lena Forster bekommt die Silbermedaille. Bronze gewinnt die Kanadierin Kimberly Joines.
Der Entscheidung am Grünen Tisch ging ein unschönes Hickhack voraus. Anna Schaffelhuber hatte am Mittwochmorgen im ersten Durchgang zunächst die Bestzeit gefahren. Doch dann legte das österreichische Team Protest ein. Die 21-jährige Monoskifahrerin habe sich beim Start zweimal mit den Stöcken abgestoßen, lautete der Vorwurf. Erlaubt ist nur ein einmaliges Anschieben. Daraufhin disqualifizierte die Jury Anna Schaffelhuber.
Die deutsche Mannschaft legte dagegen jedoch wiederum Protest ein und erreichte, dass die in München lebende Studentin im zweiten Lauf starten durfte. Allerdings nur mit umgedrehter Startnummer. Außerdem wurde der Lauf den Zuschauern im Internet und im Fernsehen nicht gezeigt, und die Zeit wurde nicht öffentlich gestoppt. Die vorläufige Bestzeit nach beiden Läufen stellte Anna-Lena Forster auf.
Am Donnerstag fand nun eine Verhandlung in Sotschi statt, an der neben Anna Schaffelhuber noch der Bundestrainer Justus Wolf sowie der Chef de Mission Karl Quade teilnahmen. Nach Sichtung der Videos von Schaffelhubers Start hat die betroffene Sportlerin und Bundestrainer Justus Wolf jeweils ein Statement abgegeben. Anschließend musste sie zwei Stunden auf das Urteil warten. "Das ist schlimmer als am Start, da hat man wenigstens alles selber in der Hand", sagte Anna Schaffelhuber. Dann schließlich entschied die internationale Jury, die Monoskifahrerin habe sich beim Start keinen Vorteil gegenüber den Konkurrentinnen verschafft.
"Ich bin jetzt einfach nur erleichtert, dass endlich Gewissheit herrscht. Vielen Dank an das gesamte Team, dass mich toll unterstützt hat", sagte Anna Schaffelhuber nach dem insgesamt knapp dreistündigen Prozess. Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, Friedhelm Julius Beucher, freute sich ebenfalls über das Urteil. "Das ist eine wunderbare Entscheidung vor allem im Interesse des Sports. Anna hat nachweisbar keinen Regelverstoß begangen und wurde zusätzlich einem 24-stündigen Hin und Her ausgesetzt", sagte Beucher.
Die Präsidentin des Nationalen Paralympischen Komitees von Österreich, Maria Rauch-Kallat, bedauerte die Geschehnisse. "Das war eine schreckliche Situation für das Mädchen. Sie konnte nichts dafür. Ich bin sehr froh, dass sie für Anna entschieden haben", erklärte Maria Rauch-Kallat.
Damit hat Anna Schaffelhuber nun alle drei bisherigen alpinen Skiwettbewerbe gewonnen. Weitere Chancen auf Edelmetall hat das VdK-Mitglied noch am Freitag in der Super-Kombination – dort führt sie nach dem ersten Wettbewerb, dem Slalom, vor Anna-Lena Forster – und am Sonntag beim Riesenslalom.
Das könnte Sie auch interessieren:
Sebastian Heise
Schlagworte Paralympics | Anna Schaffelhuber | Ski Alpin | Slalom | Sotschi
Bildrechte auf der Seite "http://www.vdk.de//bayern/pages/tipps_und_termine/archiv_tipps_und_termine/paralympics/paralympics_2014/67249/paralympics_anna_schaffelhuber_gold_slalom":
Liste der Bildrechte schließen
Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.