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Wir wollten wissen, ob ältere Generationen virtuelle Welten bereichernd finden, und haben zwei ehrenamtliche VdKler aus München – Jahrgänge 1938 und 1957 – eingeladen, eine VR-Brille auszuprobieren. In der VdK-Zeitung schildern sie, was sie auf ihrer Reise in die dritte Dimension erlebt haben.
Joachim Dietrich, Beisitzer im Münchner VdK-Ortsverband Schwabing-Freimann, ist in die Geschäftsstelle des VdK Bayern gekommen, um mithilfe einer Brille in die virtuelle Realität (auch Virtual Reality oder kurz VR) einzutauchen. Der 85-Jährige wird begleitet von Siegfried Moser, der sowohl Vorsitzender des Ortsverbands als auch des Kreisverbands München ist.
Möglich macht diesen virtuellen Ausflug Carolina Bendlin, Geschäftsführerin der Granny Vision GmbH. Das Unternehmen verleiht VR-Brillen, die auf die Bedürfnisse der älteren Generation zugeschnitten sind. Zielgruppe sind beispielsweise Altenpflegeeinrichtungen. Die Firma bietet eigene Inhalte an, die mit einer 360-Grad-Kamera erstellt werden. Privatkundinnen und -kunden können darüber hinaus persönliche Filme und Fotos aufnehmen und einstellen.
Den zwei VdK-Ehrenamtlichen merkt man die Vorfreude an. Es werden Ideen formuliert, die wie aus einem Drehbuch der Kultserie „Raumschiff Enterprise“ klingen: „Ob die Technik vielleicht die fehlenden Prozente einer vorhandenen Sehschwäche ausgleichen kann?“, überlegt Siegfried Moser.
Das schafft die virtuelle Realität zwar nicht, bedauert Carolina Bendlin, dafür bietet sie den Seniorinnen und Senioren besondere Erlebnisse. „Manche ältere Menschen können wichtige Eindrücke, wie auf einer Parkbank zu sitzen oder durch einen Wald spazieren zu gehen, nicht mehr selbst erfahren, beispielsweise, weil sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Dann können VR-Brillen eine wertvolle Ergänzung sein“, betont Bendlin.
Die beiden VdK-Mitglieder können es kaum noch erwarten, die Brille selbst zu testen. Als Erster kommt Joachim Dietrich an die Reihe. Der 85-Jährige sitzt mit wachen Augen im Drehstuhl. Carolina Bendlin gibt dem Rentner mit sanfter, deutlicher Stimme unterstützende Regieanweisungen. „Zuerst schließen Sie die Augen.“ Vorsichtig setzt sie ihm das klobig aussehende Gerät auf den Kopf. „Nun dürfen Sie die Augen wieder öffnen und Ihre Hand ausstrecken.“
Die Expertin kalibriert den Controller, ein kleines graues Kästchen, das leicht mit Knöpfen zu bedienen ist. „Sie sind jetzt in einem Wohnzimmer, das wie ein Auswahlmenü funktioniert“, erklärt die Unternehmerin. „Bewegen Sie sich durch den Raum, und schauen Sie nach rechts. Dort auf dem Schreibtisch steht ein Globus. Sehen Sie den Lichtstrahl? Damit können Sie den Globus anwählen und sich eine Tour aussuchen.“
Joachim Dietrich entscheidet sich für eine Bergwanderung. „In den Bergen in Südtirol kenne ich mich aus. Ich habe jede Ecke dort erkundet“, erinnert er sich. Leider ist Südtirol nicht im Angebot, aber in die schönen Berge kommt Dietrich doch. Es ertönt eine entspannende Melodie mit Streichern, Harfe und Panflöte. „Sehen Sie das Gipfelkreuz? Das ist die Kampenwand“, sagt Carolina Bendlin. Der VdK-Ehrenamtliche ist noch einige Augenblicke tief in die faszinierende 3D-Welt versunken. Dann führt sie ihn wieder heraus.
Schließlich möchte auch Münchens Kreisvorsitzender lernen, mit der VR-Brille umzugehen. Spielerisch macht Siegfried Moser sich mit dem virtuellen Raum vertraut. Der 66-Jährige wählt einen Rundgang durchs Kloster Benediktbeuern. Während eine Stimme ihm historische Fakten näherbringt, legt er den Kopf in den Nacken, um Deckengemälde zu betrachten. „Es hat großen Spaß gemacht“, sind sich die beiden VdKler einig.
Carolina Bendlin erklärt, dass für die Anwendung kein Internetzugang nötig ist. Sie erzählt von einem Seniorenheim, bei dem virtuelle Reisen jede Woche auf dem Programm standen. Für die Bewohnerinnen und Bewohner wurde daraus ein richtiges Erlebnis gemacht: „Während sich die Teilnehmer an einem 3D-Strand befanden, steckten ihre Füße in einem Eimer mit echtem Sand.“ Wenn das Angebot so gut umgesetzt wird, bleibt bei allen ein nachhaltiger Eindruck, ist die Unternehmerin überzeugt.
Elisabeth Antritter
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