22. März 2023
VdK-Zeitung Archiv

So werden Städte und Gemeinden klimafit

Bäume der Zukunft, Fassadengrün, Dachbepflanzung: Mit mehr Grün gegen Hitze und Überschwemmungen

Steigende Temperaturen heizen urbane Räume mit viel Beton und Asphalt immer weiter auf. Starkregen sorgt für Überschwemmungen. Mit einer nachhaltigen Planung können Städte und Gemeinden gegensteuern. Dazu gehört mehr Grün in Form von Parks oder einer entsprechenden Dach- oder Fassadengestaltung. Der Sozialverband VdK weist darauf hin, dass es auch soziale Folgen des Klimawandels gibt. Betroffen sind vor allem ärmere Menschen.

Auf dem Bild ist die Bundeshauptstadt zu sehen.
Die Bundeshauptstadt bietet mit seinen innerstädtischen Inseln Raum für Erholung und sorgt somit für ein gutes Klima. | © Pixabay/Thomas Wolter

Grünflächen verschönern nicht nur die grauen Straßenzüge, sondern verbessern das städtische Mikroklima nachhaltig. Sie machen Städte attraktiver und schaffen die Voraussetzungen für eine lebenswerte Zukunft. Wolfgang Groß, Umweltreferent beim Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), stellt klar, dass die Klimakrise insbesondere den Stadtbäumen zu schaffen macht. „Da werden unsere heimischen Bäume auf lange Sicht nicht mehr wachsen“, sagt er. Diese weiter anzupflanzen, seien „rausgeschmissene Steuergelder“.

„Klimabäume“

Er rät zu standortgerechten Bäumen aus anderen Regionen – „Klimabäume“ genannt. Wichtige Eigenschaften sind eine Toleranz gegenüber Hitze, Luft- und Bodentrockenheit, Stürmen, Feinstaub, Streusalz, Krankheiten und Schädlingen. Zudem müssten sie ausreichend winterhart sein. So werden Kastanien und Fichten über kurz oder lang aus dem Stadtbild verschwinden. Und stattdessen Amberbaum, Ginkgo und verschiedene Ahornsorten zu finden sein. Denn: Ohne Bäume geht es nicht. Sie erzeugen ein kühlendes Mikroklima, wirken als Feinstaubfilter, spenden Schatten und sind Lebensraum für viele Tierarten. Außerdem haben diese grünen Oasen einen Saugeffekt bei starken Regenfällen, indem sie große Mengen an Wasser speichern und das Risiko von Hochwasser mindern können. Die Initiative „Grün in die Stadt“ – getragen vom BGL – erklärt hierzu den Begriff „Schwammstadt“: Durch Grünflächen kann Regenwasser schneller und besser versickern, sodass Überschwemmungen vermieden werden.
Weitere Informationen gibt es unter www.gruen-in-die-stadt.de und beim Bund deutscher Baumschulen unter www.gruen-ist-leben.de

„Die Sommer werden immer heißer, die Hitzeperioden häufiger und länger. Dabei wirken Straßen und Gebäude wie Speicher, die Wärme abgeben. In der Folge kühlen Städte nachts kaum noch ab“, erklärt Groß. Vor allem alte Menschen und Kinder leiden unter der Hitze. „Parks, kleine Seen und Kanäle, begrünte Dächer und Fassaden sorgen für ein kühleres Stadtklima und frische Luft im Sommer“, so Groß. Stadtgrün helfe also nicht nur, die Luft zu filtern, sondern auch, die Aufheizung von Stadtgebieten zu verringern. Schon seit Jahrzehnten profitieren große deutsche Städte wie Berlin, München, Frankfurt oder Köln von großen Parks, den grünen Lungen der Städte.

In den bundesdeutschen Großstädten haben rund ein Drittel der Menschen keinen Zugang zu einem privaten Garten oder begrünten Innenhof. „Der nächste Park sollte in zehn Minuten zu erreichen sein. Das soll kein Privileg Bessergestellter in teureren Vierteln sein“, betont Groß.

VdK: Neue soziale Frage

Der Sozialverband VdK sieht dies genauso und setzt sich mit dem Klimawandel vor allem aus Sicht der sozialen Gerechtigkeit auseinander. „Klimawandel ist die neue soziale Frage. Ärmere Menschen, Ältere und Kinder sind besonders von den negativen Folgen betroffen“, so der VdK. Er fordert Hitzeschutzpläne für Pflegeheime, Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen.

Klimapolitik sei auch Gesundheits- und Sozialpolitik. Die finanziellen Lasten würden Menschen mit kleinem Einkommen schwerer treffen. Zusatzausgaben müssten deshalb möglichst gerecht auf den Schultern der Gesellschaft verteilt werden. Genannt werden etwa Kosten für Dämmung, Kühlung oder Raumlüftung. Der VdK gibt zu bedenken, dass Ärmere wegen ihrer oft schlechten Wohnsituation gesundheitliche Risiken haben. Sie lebten häufiger in schlecht sanierten Altbauten, Dachgeschosswohnungen und in städtischen Hitzeinseln.

Petra J. Huschke

Schlagworte Sozialverband VdK | Klimawandel | Soziale Frage

VdK-Kampagne #Nächstenpflege

Kampagnenbild: Nächstenpflege braucht Kraft und Unterstützung.

Die häusliche Pflege ist am Limit. Ein Drittel der pflegenden Angehörigen ist überfordert. Wir kämpfen für bessere Bedingungen für die Pflege zuhause. Machen Sie mit! Alle Infos zur großen VdK-Pflegekampagne unter:
www.vdk-naechstenpflege.de.

Mediadaten

Hier finden Sie die aktuellen Preise (bayernweit) für gewerbliche Anzeigen für die VdK-Zeitung als Download:

Die VdK-Zeitung für blinde und sehbehinderte Menschen:

Die Artikel der aktuellen Ausgabe können Sie hier als reines Textformat (rtf-Datei) herunterladen:

Impressum

Hier finden Sie das Impressum der VdK-Zeitung:

Archiv

Hier finden Sie Artikel aus älteren Ausgaben der VdK-Zeitung:


Weitere Artikel aus der VdK-Zeitung finden Sie auf den Seiten des VdK Deutschland: VdK-Zeitung

Presse
Man sieht eine Grafik mit blauem Hintergrund und der Aufschrift: Presse-Newsletter. Links im Bild ist ein Umschlag-Logo, auf welchem das VdK Logo abgebildet ist.
Bleiben Sie stets auf dem Laufenden: Unsere Abteilung "Presse, PR, neue Medien" versorgt Journalistinnen und Journalisten mit aktuellen Pressemeldungen und Statements des Sozialverbands VdK Bayern.
VdK-Zeitung
Eine Frau und ein Mann lesen die VdK-Zeitung
Mit einer Druckauflage von 690.000 Exemplaren zählt die VdK-Zeitung zu den auflagenstärksten Printmedien in ganz Bayern. Alle VdK-Mitglieder bekommen sie zehnmal pro Jahr kostenlos per Post zugestellt.
VdK-TV
Die Videoprogramme des Sozialverbands VdK bieten spannende Interviews, aktuelle Reportagen und anschauliche Berichte. Sie sind über das Video-Portal VdK-TV jederzeit im Internet abrufbar.
Presse
Man sieht eine Grafik mit blauem Hintergrund und der Aufschrift: Newsletter. Links im Bild ist ein Umschlag-Logo, auf welchem das VdK Logo abgebildet ist.
Wir bieten Ihnen zwei Newsletter an, die Sie kostenfrei abonnieren können: unseren Presse-Newsletter mit den aktuellen Pressemitteilungen des VdK Bayern und den monatlichen Newsletter.
Tipps und Termine
Symbolfoto: Ausgeschnittene Papiermännchen bilden einen Kreis
In unserer Rubrik "Tipps und Termine" stellen wir Ihnen aktuelle Neuigkeiten aus dem Verbandsleben, Aktionen, Veranstaltungen sowie Links zu interessanten Beiträgen vor.

Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.