20. Februar 2023
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Gearbeitet, bis es nicht mehr ging

VdK Hof erkämpft Erwerbsminderungsrente für lungenkrankes Mitglied

Eine schwere Krankheit kann auch relativ junge Menschen treffen. Doris Gebhardt aus Hof in Oberfranken war erst 46 Jahre alt, als sie an COPD erkrankte. Dank des VdK bezieht sie nun eine Erwerbsminderungsrente.

Das Bild zeigt das Gebäude der Deutschen Rentenversicherung.
Der VdK Bayern setzte bei der Deutschen Rentenversicherung erfolgreich den Anspruch von Doris Gebhardt auf Erwerbminderungsrente durch. | © Bildarchiv Deutsche Rentenversicherung/ H. Wiedl

Doris Gebhardt ist eine Frau, die anpacken kann: Schon als Schülerin verdiente sie sich ihr Taschengeld, machte nach dem Schulabschluss eine Ausbildung als Fleischereifachverkäuferin und jobbte sogar dann noch weiter, als sie drei Kinder bekam – erst im Einzelhandel, dann viele Jahre als Reinigungskraft in zwei Arztpraxen.

Zusätzlich betreute die Alleinerziehende ihren schwerbehinderten Bruder und pflegte ihre Mutter bis zu deren Tod. Umso schwerer traf es sie, als sie gesundheitlich nicht mehr in der Lage war zu arbeiten. „Mir hat mein Beruf immer Spaß gemacht“, sagt sie. „Ich hätte gerne weitergearbeitet.

Keine Zeit für Krankheit

Im Januar 2021 wurde bei ihr eine Herzinsuffizienz festgestellt. In den Beinen hatte sich bereits Wasser eingelagert. Außerdem stellte sich heraus, dass sie an der unheilbaren chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) erkrankt ist. Die Krankheit, bei der sich die Atemwege verengen, entwickelt sich über viele Jahre. „Ich hatte lange nicht mehr auf mich geachtet“, gibt sie zu. „Ich habe einfach nur geschaut, dass der Alltag funktioniert.

Im Februar bekam sie eine Lungenembolie und musste ins Krankenhaus. Sie erholte sich nur langsam. Schließlich beschloss sie auf Anraten ihrer Ärzte, einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente zu stellen. „Alle haben zu mir gesagt, dass ich mit diesen Laborwerten wohl nie wieder arbeiten kann. Ich wollte das zuerst nicht wahrhaben“, erinnert sie sich.

Als Jugendliche zum VdK

Doris Gebhardt war schon als Jugendliche dem VdK beigetreten. Nun benötigte sie zum ersten Mal dessen Hilfe. Im Juli 2021 beantragte sie mithilfe von VdK-Kreisgeschäftsführerin Birgit Stelzer eine Erwerbsminderungsrente. Sieben Monate später kam der Ablehnungsbescheid. „Die Rentenversicherung war davon überzeugt, dass Frau Gebhardt noch bis zu sechs Stunden täglich arbeiten kann“, berichtet Stelzer.

Doch der Zustand der 46-Jährigen verschlechterte sich weiter. Stelzer legte Widerspruch ein mit der Begründung, dass ihre Mandantin 16 Stunden täglich auf ein Sauerstoffgerät angewiesen ist. Dem Schreiben legte sie den aktuellen ärztlichen Befundbericht bei.

Daraufhin bot die Rentenversicherung Doris Gebhardt eine stationäre Reha an. Im August 2022 kam sie für drei Wochen in eine Klinik. Schon bei der ersten Untersuchung – sie sollte sechs Minuten lang einen Flur auf und ab gehen – wurde den Ärzten klar, wie schlecht ihr Gesundheitszustand war. Nur kurze Zeit nach Ende der Reha wurde die Erwerbsminderungsrente bewilligt. Da nicht zu erwarten ist, dass sich Gebhardts Gesundheitszustand bessern wird, ist sie unbefristet.

Große Dankbarkeit

Ich war sehr erleichtert und habe vor Freude geweint“, erzählt sie. Nicht nur die Unsicherheit sei eine große Belastung für sie gewesen, sondern auch ihre finanzielle Situation. Das Krankengeld hatte kaum ausgereicht, um ihre laufenden Kosten zu decken. Die Erwerbsminderungsrente ist höher, da sie auch für die Pflege ihrer Mutter Rentenpunkte gesammelt hatte.

Und bei noch einem Problem konnte der VdK Gebhardt helfen: Sie hatte einen Schwerbehindertenausweis beantragt. Dieser wurde auch bewilligt, aber nur mit einem Grad der Behinderung (GdB) von 40. Der VdK erwirkte, dass sie mit 50 GdB den Schwerbehindertenstatus bekommt.

Ich bin dankbar, dass es den VdK gibt“, betont Gebhardt. „Ohne ihn hätte ich den eineinhalb Jahre währenden Nervenkrieg nicht durchgestanden.

Annette Liebmann

Schlagworte Erwerbsminderungsrente | Schwerbehindertenausweis | Der VdK hilft

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