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Bei der Landesfrauenkonferenz des VdK Bayern in Straubing haben die Bezirks- und Kreisfrauen sowie die weiblichen Kreisvorsitzenden, Mitglieder des Landesausschusses und des Landesvorstands an zwei Tagen über das Thema „Gewalt gegen Frauen – (k)ein Tabu“ diskutiert. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Inken Pollmann, Referentin für Frauen im Ehrenamt beim VdK Bayern. Auch die neue Ressortleiterin Ehrenamt im VdK Bayern, Stefanie Franz, wurde vorgestellt.
Nach der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Gäste durch Beate Schießl-Sedlmeier, Vertreterin der Frauen im VdK-Landesvorstand, führte VdK-Präsidentin Verena Bentele zum Hauptthema der Konferenz hin: „Jede dritte Frau macht im Laufe ihres Lebens Erfahrungen mit Gewalt. Wir müssen diesen Frauen eine Stimme geben!“ Noch immer werde die Situation von Frauen in gewaltvollen (Ex-)Partnerschaften verharmlost. Es sei deshalb wichtig, mit VdK-Forderungen nach außen zu gehen, um zu zeigen, dass „wir Gewalt gegen Frauen nicht weiter dulden werden“.
VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher nannte es „perfide“, dass Gewaltübergriffe gegen Frauen häufig in der eigenen Häuslichkeit passieren. „In dem Bereich, der eigentlich der eigene Schutzbereich sein sollte, in dem man sicher sein und nichts Böses zu befürchten haben sollte.“ Die Statistik dazu sei erschreckend: „2020 wurden bei der Bayerischen Polizei insgesamt 15 944 weibliche Fälle im Bereich ‚häusliche Gewalt‘ erfasst. 24 Frauen sind durch die Gewalt ihres Partners zu Tode gekommen.“
Darüber hinaus sei die Situation von Frauen und Mädchen mit Behinderung sowie Frauen mit Pflegebedürftigkeit in, aber auch außerhalb von Einrichtungen besonders bedrückend. „Gerade sie sind stark gefährdet und stehen vor hohen Hürden, Schutz vor Gewalt einzufordern und zu erhalten“, mahnte Mascher. Gewalt gegen Frauen sei früher als Randgruppenproblem und Unterschichtenthema angesehen worden, fügte VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder in seiner anschließenden Rede hinzu. „Heute ist klar, dass Frauen quer durch alle Alters- und Einkommensschichten betroffen sind.“
Laut Referentin Maria Plötz ist Gewalt gegen Frauen im Freistaat sehr präsent. Die Kriminalhauptkommissarin und Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer Niederbayern wies auf die Online-Datenbank für Betroffene von Straftaten hin (www.odabs.org) und gab wertvolle Tipps, wie Betroffene erreicht werden und an wen sie sich wenden können.
„Die gefährlichste Zeit im Leben einer Frau ist die Zeit der Trennung“, informierte Sonja Schmid von der Fachstelle Täterarbeit häusliche Gewalt Niederbayern. Gewalttätigem Verhalten liege eine aktive Entscheidung zugrunde. Täter seien daher zu 100 Prozent für ihre Taten verantwortlich.
Am zweiten Tag nahm Jacqueline Sittig, Doktorandin an der Universität Würzburg, die Auswirkungen der Istanbul-Konvention unter die Lupe. Das Gesetz sei „toll und wichtig“, aber es gebe noch viele Umsetzungslücken in Deutschland.
Zum Abschluss der Konferenz wurde eine Resolution diskutiert und verabschiedet.
Auszug aus der Resolution:
Mirko Besch
Schlagworte Gewalt gegen Frauen | Gewaltübergriffe | sexualisierte Gewalt | häusliche Gewalt | Istanbul-Konvention | Resolution
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