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Der Pflegeberatungsbedarf wird in Bayern kaum gedeckt. Die aktuelle VdK-Pflegestudie, die auch regionale Zahlen für Bayern enthält, zeigt, dass fehlende Beratung eine wesentliche Ursache für die Überforderung von pflegenden Angehörigen ist. Zum Auftakt der VdK-Kampagne „Nächstenpflege“ mahnt VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher dringend den Ausbau von Pflegestützpunkten in Bayern an.
Pflegebedürftige haben das Recht auf eine trägerunabhängige, wohnortnahe und neutrale Beratung aus einer Hand – so steht es in einem Bundesgesetz von 2009. Doch in Bayern ging es mit dem Ausbau von Pflegestützpunkten seither zäh voran. Jahrelang dümpelte deren Zahl um die zehn in ganz Bayern. Zuletzt gab es etwas mehr Schwung in den bayerischen Landkreisen, Im April wurden 37 gelistet. Die Lücken sind riesig: In Oberfranken, in der Oberpfalz und in Niederbayern gibt es insgesamt nur vier solcher Anlaufstellen, auch in und um München sucht man Pflegestützpunkte vergeblich.
„Die jahrelange Tatenlosigkeit der Staatsregierung ist schuld an diesem Dilemma, jetzt muss der Ausbau zügig vorangehen“, fordert Mascher. Im Pflegestützpunkt wird nicht nur der individuelle Hilfebedarf geklärt. Auf Wunsch werden dort alle in Betracht kommenden medizinischen sowie pflegerischen und sozialen Hilfs- und Unterstützungsangebote für pflegebedürftige Menschen und pflegende Angehörige koordiniert. „Für die Betroffenen ist das eine riesengroße Erleichterung. Aktuell müssen sie das meiste selbst herausfinden und organisieren“, erklärt Mascher. Zudem haben die Pflegestützpunkte die örtlichen Versorgungsstrukturen im Überblick und damit auch mögliche Über-, Unter- und Fehlversorgung in der Region. Ergänzt wird das Angebot optimalerweise mit aufsuchender Beratung zu Hause und Informationen zu barrierefreiem Umbau, zu Pflegekursen oder Selbsthilfegruppen.
Neben den Beratungsstellen fehlen in Bayern viele Kurzzeit-, Nacht- und Tagespflegeplätze. „Hier muss in die Infrastruktur investiert werden. Der VdK fordert einen Rechtsanspruch auf einen Tagespflegeplatz – so wie es diesen auch auf einen Kindergartenplatz gibt“, sagt Mascher.
Nach den zuletzt verfügbaren Zahlen (Jahresende 2019) leben in Bayern fast 500.000 (491.996) pflegebedürftige Menschen. Der deutlich überwiegende Teil der Menschen mit den Pflegegraden 2 bis 5, rund 71 Prozent (349.888), wird zu Hause gepflegt. Hinzu kommen 26.908 pflegebedürftige Menschen mit Pflegegrad 1.
Rund zwei Drittel der zu Hause Lebenden werden ausschließlich von ihren Angehörigen versorgt. Ein Drittel nimmt einen ambulanten Pflegedienst in Anspruch oder kombiniert ambulante Dienste mit Angehörigenpflege. Das Bayerische Gesundheitsministerium rechnet mit einem Anstieg der pflegebedürftigen Menschen in Bayern bis zum Jahr 2050 auf bis zu einer Million.
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Bsc
Schlagworte VdK-Pflegestudie | VdK-Kampagne „Nächstenpflege“ | Pflegestützpunkte | Pflegebedürftige | Pflegeberatung
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