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Seine alten VdK-Mitgliedsbücher zeigt Joseph Schmidt gerne. Seit 1. Januar 1947 gehört er dem Sozialverband an. Zusammen mit anderen Kriegsverletzten gründete er damals den VdK-Ortsverband Schwarzach im niederbayerischen Landkreis Deggendorf, wo er zu dieser Zeit mit Familie lebte.
Am 14. Oktober 1942 hatte er seine Frau Rosa geheiratet, die mit dem ersten Sohn schwanger war. Einen Tag nach der Hochzeit musste er als Soldat zur Grundausbildung, und im Februar 1943 wurde er in den Krieg nach Russland geschickt.
Es begann eine furchtbare Zeit. Als er davon erzählt, kommen ihm die Tränen. „Wir wurden zum Morden erzogen“, sagt er. Im August 1944, nachdem er bereits viele Menschen hatte sterben sehen, wurde er selbst von einer Granate getroffen. Nur mit viel Glück überlebte er. Der Arzt, der ihn im Lazarett operierte, entschied sich gegen eine Amputation des schwer verletzten rechten Beines. Stattdessen verkürzte er den Oberschenkel und versteifte ihn. Später bekam Schmidt eine acht Zentimeter hohe Einlage. So konnte er einigermaßen gehen und Rad fahren.
Um seine Familie zu ernähren, war er immer berufstätig. 1947 zog der gebürtige Fürther mit Frau und Kindern wieder von Niederbayern aus in seine mittelfränkische Heimat. Zunächst arbeitete er vier Jahre bei der Deutschen Bundesbahn in Unterfürberg bei Fürth. Er bediente die Schranke und verkaufte Fahrkarten. 1951 wechselte er zu Siemens, wo er 33 Jahre lang beschäftigt war. Nach langen Arbeitstagen kam er oft mit Schmerzen in den Beinen nach Hause. Deswegen war Joseph Schmidt froh, als er mit 60 Jahren als Schwerbehinderter vorzeitig in Rente gehen konnte. Der Sozialverband VdK half ihm dabei, einen höheren Grad der Behinderung (GdB) zu bekommen. Inzwischen liegt sein GdB bei 80.
Fünf Kinder hatte er mit seiner ersten Frau. Wegen eines Herzfehlers wurde sie leider nur 44 Jahre alt. Auf einer Kroatienreise lernte Joseph Schmidt seine spätere Frau Emilia kennen, die selbst früh Witwe geworden ist. Zusammen mit ihren zwei Kindern zog Emilia mit ihrem sechs Jahre älteren Mann Joseph zusammen. Sie verbrachten viele glückliche Jahre zusammen. Sie lebten in Mittelfranken und waren auch regelmäßig für längere Zeit in Kroatien.
Mit 84 Jahren starb Emilia. Seitdem kümmert sich Tochter Ruzica liebevoll um ihren Vater. Sie wohnt mit ihrem Mann im gemeinsamen Haus mit Joseph Schmidt. 18 Enkel- und 19 Urenkelkinder hat er mittlerweile. Die Namen kann er sich leider nicht mehr alle merken. Aber er hofft sehr, bald Ururgroßvater zu werden. Schließlich sind die ersten Urenkelkinder über 30 Jahre alt.
Sebastian Heise
Schlagworte 75 Jahre Mitglied | Jubiläum | Joseph Schmidt | Sozialverband VdK | Mitglied | Gründungsmitglied | Mitgliedsmarke
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