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In Bayern gibt es immer weniger Apotheken. Erstmals seit der Wiedervereinigung ist ihre Anzahl unter 3000 gefallen, teilt der Bayerische Apothekerverband (BAV) mit.
„Diese Entwicklung muss gestoppt werden“, sagt BAV-Vorsitzender Dr. Hans-Peter Hubmann. Gab es 2009 noch 3439 Apotheken im Freistaat, lag deren Anzahl zum Ende des dritten Quartals 2021 nur noch bei 2984. Als einen der Hauptgründe für den Rückgang nennt Hubmann die schwierigen Rahmenbedingungen, aufgrund derer immer weniger junge Apothekerinnen und Apotheker den Sprung in die Selbstständigkeit wagten.
Ein weiterer Grund ist der Fachkräftemangel. Es werde für Apotheken immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden. Auf Dauer kann die Arbeit in der Apotheke jedoch nicht alleine bewältigt werden. Für die Zukunft müssten weitere Perspektiven geboten werden. Dazu zählten sowohl eine bessere Vergütung als auch der Abbau von Bürokratie bei der Abgabe von rezeptpflichtigen Arzneimitteln.
Gerade die Corona-Pandemie habe die Bedeutung der Apotheken vor Ort gezeigt. Sie blieben in allen Krisenphasen geöffnet und haben die Bevölkerung schnell und wohnortnah mit Arzneimitteln versorgt. Apotheken haben zudem innerhalb kurzer Zeit zusätzliche Versorgungsaufgaben übernommen, wie die Herstellung von Desinfektionsmitteln, als diese knapp wurden, die Versorgung mit Schutzmasken, die Durchführung von Antigentests oder die Versorgung mit Covid-19-Impfstoffen. „Die Struktur einer Versorgung durch inhabergeführte Apotheken vor Ort hat sich bewährt und ihre Krisenfestigkeit bewiesen“, so Hubmann.
Derzeit liegt die Versorgungsdichte bei rund 23 Apotheken pro 100.000 Einwohner im Freistaat. Damit liegt sie klar unter dem EU-Durchschnitt von 32 Apotheken pro 100.000 Menschen. „In Bayern wächst die Bevölkerung. Deren Arzneimittelversorgung muss gesichert bleiben. Wir brauchen also mehr Apotheken, nicht weniger“, mahnt der BAV-Vorsitzende.
Auch der VdK Bayern verfolgt den Apothekenschwund mit Sorgen. „Apotheken haben für viele Menschen eine große Bedeutung“, gibt VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher zu bedenken. „Sie sind ja nicht nur eine Abgabestelle für Medikamente, sondern die Menschen werden dort auch gut beraten. Wenn Apotheken verschwinden, gehen damit also auch wichtige und qualifizierte Informations- und Beratungsleistungen verloren. Das kann gerade für Ältere schwerwiegende Folgen haben.“
mib
Schlagworte Apotheken | Apothekenschwund
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