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Julia Irmen gehört seit Jahren zu Deutschlands besten Kickboxerinnen. Sie wurde sowohl bei den Amateurinnen als auch bei den Profis Weltmeisterin. Die Bundespolizistin aus Deggendorf ist vor einigen Monaten dem VdK Bayern beigetreten, weil sie den Verband in seinem breiten sozialen Engagement unterstützen will.
In Bruchteilen von Sekunden tritt und schlägt Julia Irmen auf die Handschuhe ihres Trainers Kai Becker ein. Ob mit Fuß oder Hand: Sie trifft ihr Ziel genau. Nach Wochen ohne gemeinsames Training aufgrund der Corona-Beschränkungen ist die 35-jährige Kickboxerin aus dem niederbayerischen Deggendorf wieder mit großer Leidenschaft im Ring.
Zwischen 2009 und 2014 war sie bereits mehrfach Weltmeisterin. Am 7. November kämpfte sie in Helsinki erneut um den Titel bei der Profi-Weltmeisterschaft. Leider verlor sie knapp nach Kampfrichterentscheid. Ihr nächstes großes Ziel ist nun, 2022 bei den World Games in Birmingham (USA) zu starten. Kickboxen ist bei diesem Großereignis eine von mehr als 30 nicht-olympischen Sportarten.
Im sportlichen Kampf gibt sie alles, um ihre Gegnerinnen zu Boden zu bringen. Doch außerhalb des Rings engagiert sie sich dafür, dass Menschen, denen es nicht so gut geht, unterstützt werden und auf die Füße kommen.
So setzt sich die Bundespolizistin in ihrer Freizeit beispielsweise gegen Mobbing ein. Schüler und Erwachsene warnt sie davor, andere Menschen abzustempeln und auszugrenzen. Mitmenschlichkeit und Solidarität sind für sie wichtig, und so trat sie im Mai dem Sozialverband VdK Bayern bei. „Der VdK ist so breit gefächert“, sagt sie. Er kümmere sich um so viele Menschen, von jung bis alt.
Deggendorfs VdK-Kreisvorsitzender Oliver Antretter freut sich über den Neuzugang, der für viele junge Menschen in seiner Region ein Vorbild ist. Julia Irmen selbst betont: „Ich will kein Vorbild sein.“ Sie habe in ihrem Leben viel verkehrt gemacht. Ihr sei es wichtig, anderen Menschen, gerade auch Kindern und Jugendlichen, zu zeigen, „dass man aus schwierigen Lebenssituationen herauskommen kann“.
Die in Stralsund, damals noch DDR, geborene Sportlerin hatte eine schwierige Kindheit und Jugend. Sie sei von vielen, egal ob Jugendliche oder Erwachsene, „abgestempelt“ worden. Doch sie konnte sich daraus befreien. „Wenn man sein Glück in die eigene Hand nimmt, kann etwas Großes herauskommen“, sagt sie. Vor allem auch, wenn andere Menschen, wie bei ihr, einem in schwierigen Situationen helfen.
Sport macht sie schon lange. Als sie sich beim Volleyball die Schulter schwer verletzte, lernte sie in der Rehabilitation einen Kickboxer kennen. Dieser schwärmte so von seinem Sport, dass sie ihn auch ausprobierte. Zunächst setzte sie nur Füße und Beine ein. Als die Schulter genesen war, folgten Arme und Hände. Das Training machte ihr Spaß. Bis heute schätzt sie es, beim Boxen gegen den Sandsack ihre Emotionen rauszulassen.
Ihr damaliger Trainer überredete sie, auch Wettkämpfe zu bestreiten. Dabei zeigte sie ihr Talent. Sie wurde bayerische und deutsche Meisterin, Europa- und 2009 schließlich Weltmeisterin bei den Amateuren, und im selben Jahr Profi-Weltmeisterin. Im Boxen trat sie ebenfalls erfolgreich an, kam ins Nationalteam, verpasste aber ganz knapp ihren Traum, an Olympischen Spielen teilzunehmen.
Parallel zum Sport machte sie die Ausbildung zur Bundespolizistin. Mittlerweile unterrichtet sie in Deggendorf selbst den Nachwuchs, unter anderem in Kampfsportarten. Ihr Mann ist genauso lange wie sie bei der Bundespolizei. Auf der Schulbank lernten sich die beiden kennen, und inzwischen haben sie zwei Buben: Max und Moritz.
VDK-TV
VdK-TV, das Videoportal des Sozialverbands VdK, zeigt ein Porträt über Julia Irmen:
Sebastian Heise
Schlagworte Kickboxen | soziales Engagement | Julia Irmen | Vdk-Mitglieder
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