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Apotheker informieren nicht nur über Arzneimittel, sondern sprechen mit ihrer Kundschaft auch über sensible Themen. Das kann etwa eine Demenzerkrankung in der Familie sein. 2014 startete in Augsburg das Projekt „Demenzfreundliche Apotheke“. Seitdem schließen sich bayernweit immer mehr Apotheken der Initiative an und machen Betroffene auf Unterstützungsangebote aufmerksam.
Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft leben in Deutschland derzeit 1,7 Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Etwa zwei Drittel der Betroffenen werden von Familienmitgliedern zu Hause betreut. Deshalb ist eine wohnortnahe Unterstützung besonders wichtig. Gerade hier sind Apotheken im Vorteil: „Die meisten Apotheken verfügen über einen hohen Anteil an Stammkunden. Man kennt sich oft schon über viele Jahre, hat Vertrauen aufgebaut und kommt ins Gespräch“, sagt Ulrich Koczian, Inhaber der Linden-Apotheke in Augsburg und Vizepräsident der Bayerischen Landesapothekerkammer.
Der Beratungsbedarf sei hoch: „Eine Demenz erkrankung in der Familie kann Betroffene und Angehörige sehr verunsichern. Apotheken leisten hier einen wichtigen Beitrag in der Betreuung.“ Der Apotheker blickt auf die Gründung der Initiative „Demenzfreundliche Apotheke“ vor sechs Jahren zurück: „Bayern bietet zwar ein gutes Netzwerk für Menschen mit Demenz. Doch es hat sich herausgestellt, dass die Angebote kaum bekannt sind oder Betroffene zu spät erreicht.“ Diese Lücke sollte mit dem Projekt geschlossen werden. Die Idee fand großen Anklang. Das Projekt weitete sich 2018 auf ganz Bayern aus. Bereits 14 Städte und Landkreise im Freistaat beteiligen sich.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden geschult. „Die Kollegen sind sensibilisiert im Umgang mit Demenz“, betont Koczian. Sie hören zu, stellen auf Wunsch der Ratsuchenden Kontakte zu Hilfsangeboten wie der Alzheimer Gesellschaft vor Ort her oder helfen mit einer kompakten Info-Broschüre weiter. Daneben weisen sie auf sozialrechtliche Ansprüche hin und empfehlen als ersten Ansprechpartner den Sozialverband VdK. Ziel als Apotheker sei es auch, Kontakte im Demenz-Netzwerk aufzubauen und mit den Entlastungsangeboten in der Nähe vertraut zu sein. Apotheken mit zertifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind an dem Logo „Demenzfreundliche Apotheke“ zu erkennen.
Ratsuchende finden eine Übersicht über teilnehmende Apotheken auf der Webseite des WIPIG:
WIPIG – Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer Maria-Theresia-Straße 28 81675 München, (089) 92 62 41, www.wipig.de/materialien/projekte-downloads/item/demenzfreundliche-apotheke
Elisabeth Antritter
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