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2018 ist die Armutsgefährdungsquote in Bayern laut dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands im Vergleich zum Vorjahr von 12,1 auf 11,7 Prozent gesunken. Doch der positive Gesamttrend täuscht über das gestiegene Armutsrisiko in manchen bayerischen Regionen hinweg.
In der ostbayerischen, zwischen Straubing und Passau gelegenen Region Donau-Wald beispielsweise ist die Armutsquote von 12,9 Prozent im Jahr 2008 auf 15,6 Prozent (2018) gestiegen. Sie liegt damit knapp über dem Bundesdurchschnitt von 15,5 Prozent. Noch höher ist die Gefahr, im Alter von Armut betroffen zu sein, im östlichen Teil Oberfrankens (16,7 Prozent).
Auch die Menschen im Raum Würzburg (14,4 Prozent) und in der Industrie region Mittelfranken (14,3 Prozent) sind stärker gefährdet als in anderen Teilen Bayerns. Die besten Werte verzeichnen München (8,5 Prozent) und das Oberland (9,2 Prozent).
„Die Kluft zwischen Wohlstandsregionen auf der einen und Armutsregionen auf der anderen Seite wächst stetig und deutlich“, sagt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch – wie die genannten Zahlen belegen – für Bayern. Darüber hinaus verzerren die 11,7 Prozent Armutsquote in Bayern – immerhin Bestwert im bundesweiten Vergleich – das tatsächliche Bild.
Denn dieser Wert zeigt den sogenannten Bundesmedian, der anhand des mittleren Einkommens im gesamten Bundesgebiet errechnet wird. Unterschiede im Einkommensniveau zwischen den Bundesländern werden dabei nicht beachtet. Im Landesmedian, der nur das Einkommensniveau in Bayern im Blick hat, liegt die Gefährdungsquote hierzulande bei beachtlichen 14,5 Prozent (2017: 14,9 Prozent) und damit höher als beispielsweise in Thüringen (11,9 Prozent), Sachsen (12,3 Prozent) und Brandenburg (13,1 Prozent) und vergleichbar mit Mecklenburg-Vorpommern (14,2 Prozent), das im Bundesmedian mit 20,9 Prozent die zweithöchste Armutsquote hinter Bremen (22,7 Prozent) aufweist.
„Etwas salopp könnte man sagen: Bayern ist schön, aber teuer. Und für bestimmte Bevölkerungsgruppen unbezahlbar“, sagt VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher. Armutsgefährdet sind vor allem Kinder und junge Erwachsene unter 25 Jahren, Frauen, Ein-Personen-Haushalte, Alleinerziehende, Paar-Haushalte mit drei oder mehr Kindern, Erwerbslose, Rentnerinnen und Rentner, Personen mit niedrigem Qualifikationsniveau sowie Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit und Personen mit Migrationshintergrund.
Um diesen Menschen aus der „Gefahrenzone“ zu verhelfen, fordert der VdK Bayern eine weitsichtige Armuts und Arbeitspolitik, die an mehreren Stellen ansetzt: umfassende Bildung, angemessene Löhne, gute Arbeit und eine gerechte Rente.
mib
Schlagworte Armutsgefährdungsquote in Bayern | Armutsbericht | Armutsrisiko
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