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Zwei Drittel der bayerischen Pflegebedürftigen werden von ihren Angehörigen gepflegt. Immer wieder wird diesen Entlastung versprochen. Zuletzt durch das Vorhaben der Staatsregierung, 500 zusätzliche Kurzzeitpflegeplätze zu fördern. Doch das Geld wird kaum abgerufen.
Um die häusliche Pflege dauerhaft zu gewährleisten, müssen Angehörige zuverlässig auf Entlastungsangebote zurückgreifen können. Doch wer als pflegender Angehöriger selbst einmal aus Krankheitsgründen für die Pflege ausfällt oder sich eine kleine Auszeit nehmen möchte, findet bisher in Bayern nur etwa 1000 feste Kurzzeitpflegeplätze vor.
„Zur richtigen Zeit am richtigen Ort einen freien Platz zu bekommen, ist fast schon ein Sechser im Lotto“, kommentiert VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher die Lage. Das Argument der Heimbetreiber: Für vorgehaltene Kurzzeitpflegeplätze, die nicht in Anspruch genommen werden, zahlen die Heime drauf. Um das zu entkräften, bietet die Staatsregierung seit September 2018 stationären Pflegeeinrichtungen Fördermittel an, wenn sie bestehende Langzeitpflegeplätze in Kurzzeitpflegeplätze umwandeln oder diese neu schaffen. Damit sollen die Kosten der Heimbetreiber aufgefangen werden.
Das Ziel: 500 neue Kurzzeitpflegeplätze in Bayern schaffen. Fünf Millionen Euro stehen dafür im Haushalt zur Verfügung. Doch bisher ist dieses Geld kaum angetastet worden. Auf eine Anfrage der FDP Anfang Juni im Bayerischen Landtag teilte das Pflegeministerium mit, dass bisher 35 Anträge von Heimbetreibern auf Förderung für die Umwandlung von je zwei bis vier Pflegeplätzen in Kurzzeitpflegeplätze gestellt wurden. 62 umgewandelte Kurzzeitpflegeplätze sind in das Förderprogramm aufgenommen worden. Zusätzliche Plätze wurden nicht geschaffen.
„Ganz offenbar stehen die fast 1900 Pflegeheime in Bayern unter keinem besonders großen wirtschaftlichen Druck, ihr Angebot mit Kurzzeitpflegeplätzen zu erweitern. Das gut gemeinte Förderprogramm der Staatsregierung verfängt jedenfalls nicht“, stellt Mascher fest. Der Sozialverband VdK fordert deshalb eine verbindliche Quote für Kurzzeitpflegeplätze in allen Heimen. Mit diesem Angebot ist häusliche Pflege dauerhaft zu gewährleisten. „Das wäre auch im Sinne der Pflegestärkungsgesetze. Da dies aber weder auf freiwilliger Basis noch mit freundlicher Nachhilfe zu gelingen scheint, helfen nur entsprechende Gesetze“, sagt Mascher.
bsc
Schlagworte Kurzzeitpflegeplätze
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