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„Du guckst ja schon wieder ins Handy! Leg das Ding doch mal weg!“ – diesen Streit kennen viele Eltern und Großeltern heutzutage angesichts der hohen Mediennutzung der jungen Generation. Doch zurückdrehen lässt sich das Rad der Digitalisierung nun mal nicht. Muss es sich auch nicht. Denn beide Seiten können vonein ander profitieren, weiß Medienpädagogin Kristin Narr.
Vor 30 Jahren wurde das Internet erfunden. Das World Wide Web hat die Welt verändert und Milliarden von Menschen vernetzt. Mit anderen online zu kommunizieren, ist heute eine Selbstverständlichkeit, besonders für junge Menschen. Die „Generation Smartphone“ wächst mit diesen Angeboten auf. Die Jugendlichen wollen über soziale Medien kommunizieren, Musik und Videos genießen und nach Informationen suchen. „Digitale Medien lösen bereits bei kleinen Kindern Begeisterung aus. Sie sind ja neugierig auf Neues“, so Kristin Narr, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e. V. in Bielefeld.
Später gehöre zur gesunden Persönlichkeitsentwicklung die Ablösung vom Elternhaus, erklärt die Expertin. „Für Schülerinnen und Schüler wird es immer wichtiger, dass sie sich ohne Kontrolle der Eltern im Internet bewegen können.“ Zu viel Handynutzung zu Hause löse in Familien daher Konflikte aus. Ihr Ratschlag an Eltern: „Bleiben Sie kompromissbereit. Legen Sie gemeinsam mit den Kindern Regeln für die Nutzung fest. Aber beachten Sie, sich auch selbst da ran zu halten. Sie sind Vorbild.“ Eltern müssten übrigens nicht alle Medienangebote toll finden oder immer deren Sinn verstehen, beruhigt die Medienpädagogin.
Die Expertin wünscht sich bei der Medienerziehung mehr Austausch der Eltern mit anderen Familien. „Die stehen ja vor den gleichen Problemen.“ Einen kritischen Umgang mit dem Internet, etwa mit den eigenen Daten, müssen junge Leute erst lernen. Auch dabei sollten Eltern sie begleiten, empfiehlt Narr. Wenn sich medienkompetente Kinder dann sogar politisch engagieren, wie aktuell die Schülerdemonstrationen für den Klimaschutz zeigen, dürfen die Erwachsenen stolz sein.
Großeltern legt die freiberufliche Medienpädagogin ans Herz: „Lassen Sie sich zeigen, was Ihren Enkel im Internet fasziniert. Sie werden feststellen, worüber er alles Bescheid weiß.“ Und Enkel könnten überrascht sein, welche Angebote Oma und Opa interessant finden. „Wäre doch witzig, wenn die Oma Mitglied einer weltweiten Strick-Community wird. Das Internet kann ein großer Schatz sein“, weiß Narr.
Elisabeth Antritter
Schlagworte Internet | Mediennutzung | Medienpädagogik | Medienerziehung
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