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Frauen müssen in Deutschland weiterhin um ihre Gleichberechtigung kämpfen. Formal sind sie vor dem Gesetz zwar gleichgestellt, doch der Alltag sieht anders aus.
Aus internationaler Sicht gilt Deutschland als Phänomen. An der Spitze einer der wichtigsten Industrienationen der Welt regiert mit Angela Merkel seit 2005 eine Frau. Mädchen machen im Schnitt die besseren Schulabschlüsse als die Jungen. Doch wirtschaftlich spielen Frauen hierzulande zu oft in der zweiten Liga. Sie stellen nur zwölf Prozent der Vorstandsmitglieder in börsennotierten Unternehmen, zudem wird kein einziger Konzern von einer Frau geleitet.
Doch nicht nur in den Führungsetagen sind Frauen abgehängt. Im internationalen Vergleich haben Mütter nirgendwo so ein niedriges Einkommen wie in Deutschland. Zehn Jahre nach Geburt des ersten Kindes verdienen Frauen im Schnitt 61 Prozent weniger als im Jahr vor der Geburt. Bei Männern fällt die Familiengründung dagegen oft in die Zeit großer Karriere und Gehaltsschritte.
Forscher der Uni Zürich vermuten das traditionelle deutsche Frauenbild als Ursache. Demnach sollen Mütter im Job kürzer treten, und Väter werden zu Hauptverdienern. Frauen kehren oft nur in Teilzeit zurück, bestärkt durch steuerpolitische Anreize wie das Ehegattensplitting. Doch selbst in Vollzeitjobs geraten sie bei Karriere und Gehältern gegenüber den männlichen Kollegen ins Hintertreffen. Mit fatalen Folgen. Frauen sind definitiv stärker von Armut bedroht. Umso mehr, wenn sie alleinerziehend sind oder wenn die Ehe scheitert und das Versorgermodell schlagartig endet.
Zwei Tage erinnern im März an die fehlende Gleichberechtigung: der Internationale Frauentag am 8. März und der Equal Pay Day am 18. März. Letzterer verdeutlicht den Entgeltunterschied von aktuell 21 Prozent in Deutschland. „Es ist ein Unding, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld erhalten als ihre Kollegen“, erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Erfolgreiche Frauenpolitik müsse an vielen Hebeln ansetzen: Arbeitsmarkt, Kinderbetreuung, Alterssicherung.
Wichtige Erfolge des VdK waren deshalb die Einführung des Mindestlohns und die Anhebung der Mütterrente. „Die gesellschaftliche Leistung von Frauen aller Generationen muss mehr anerkannt werden“, fordert VdK-Vizepräsidentin Katharina Batz. Dafür setze sich der VdK als traditionell starker Frauenverband auch im Ehrenamt ein.
Dr. Bettina Schubarth
Schlagworte Gleichberechtigung | Internationaler Frauentag | Equal Pay Day
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