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Wenn der Körper älter wird, lässt meist auch die Leistung der Organe nach. Die Folge: Viele Arzneimittel werden nicht mehr so gut vertragen. „Ein Viertel aller Nebenwirkungen hängt beispielsweise mit der schlechteren Nierenfunktion zusammen“, sagt der Heidelberger Alterspharmakologe Prof. Dr. Martin Wehling. Er hat ein Konzept entwickelt, mit dessen Hilfe unverträgliche Medikamente ersetzt werden können.
„Viele Mittel wurden an jungen Menschen getestet. Bei Älteren sind sie oft nicht wirksam oder müssen anders dosiert werden“, erklärt Wehling. Die von ihm mitentwickelte FortaListe verschafft Ärzten und Patienten einen Überblick über unverträgliche und schonendere Arzneien für ältere Menschen. Forta steht für „Fit for the Aged“, was so viel heißt wie „angemessen für die Älteren“. Mittlerweile wurden Medikamente für 29 alterstypische Erkrankungen erforscht.
Sie werden in vier Kategorien eingestuft:
Während Arzneien der Kategorien A und B bei Senioren gut wirken und verträglich sind, sind C und insbesondere D Mittel bedenklich. Oft können sie durch Präparate aus den beiden ersten Kategorien ersetzt werden. Beispiel Schmerzmittel: Patienten greifen häufig zu Ibuprofen oder Diclofenac. Beide werden jedoch im Alter schlecht vertragen und gehören der Kategorie D an. Besser sind die Wirkstoffe Paracetamol (Kategorie A) oder Metamizol (Kategorie B).
„Es gibt viele Listen mit untauglichen Medikamenten, aber nur wenige, die auch positiv angeben, was im Alter gut wirkt und vertragen wird“, sagt Wehling. Gerade bei Senioren sei es oft nicht möglich, ein Arzneimittel ersatzlos zu streichen. Hier gibt die FortaListe klar an, welche Alternativen zur Verfügung stehen. Sie erleichtert daher Ärzten die Behandlung von älteren Patienten. Neben Diagnose, Alter und Gewicht sollten bei der Medikation die Wünsche der Patienten mit einbezogen werden.
Patienten können aber auch von sich aus die Initiative ergreifen und den Haus oder Facharzt bitten, ihre täglichen Arzneimittel anhand der FortaListe zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen. Und möglicherweise lässt sich sogar auf ein oder mehrere Medikamente komplett verzichten.
Die aktuelle Forta-Liste steht auf der Webseite der Universität Heidelberg zum Herunterladen bereit und ist auch als kostenlose App für Mobiltelefone (Android und Apple) verfügbar: https://www.umm.uni-heidelberg.de/klinische-pharmakologie/forschung/forta-projekt
Annette Liebmann
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