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In diesem Jahr stand die ConSozial, Deutschlands größte Kongressmesse für den Sozialmarkt, ganz im Zeichen der Digitalisierung und wie diese möglichst menschlich gestaltet werden kann. Der VdK Bayern war mit einem großen Stand, einem Fachvortrag von VdK-Landesvorsitzender Ulrike Mascher und als Kooperationspartner einer Talkshow auf der Messe präsent.
250 Aussteller zeigten im Messezentrum Nürnberg auf einer Fläche von 4500 Quadratmetern ihre Produkte oder informierten über ihre Dienstleistungen. Das lockte an den beiden Messetagen am 7. und 8. November mehr als 6000 Besucher in die Hallen.
„Auf der ConSozial haben wir einen Blick auf das Miteinander der Zukunft werfen können. Und wir haben erfahren, dass diese Zukunft durchaus sozial und digital sein kann, wenn der Mensch im Mittelpunkt aller Entwicklungen bleibt“, bilanzierte Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer. Auf gute Resonanz stieß der neu eingeführte Innovationspark in der Messe. 18 Startups der Sozialbranche präsentierten auf 600 Quadratmetern ihre innovativen Ideen.
Der Stand des VdK Bayern war an beiden Tagen sehr gut besucht. Großes Interesse – vor allem bei den vielen jungen Besuchern – bestand an den verschiedenen Möglichkeiten des Berufseinstiegs beim VdK Bayern. Darüber hinaus waren Informationen über die Mitgliedschaft im größten Sozialverband Deutschlands und die Auskünfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VdK-Ressorts „Leben mit Behinderung“ über die ehrenamtlichen Angebote sehr gefragt.
Gleich gegenüber waren auch die beiden Straubinger VdK-Tochtergesellschaften, die Inklusionsfirma Dimetria-VdK und das Berufliche Trainingszentrum BTZ-VdK Rehawerk, mit einem gemeinsamen Stand vertreten. Auf der nahegelegenen Messebühne wurden zwei Sendungen von „Krauthausen – face to face“, die Talkshow über Kultur und Inklusion mit Raul Krauthausen als Moderator, live aufgezeichnet. Kooperationspartner war der VdK Bayern. Am ersten Tag war ZDF-Moderatorin Sandra Olbrich zu Gast, einen Tag später sprach der Berliner Aktivist mit dem Münchner Schauspieler, Autor und Regisseur Dr. Peter Radtke.
Um Missstände in der Pflege ging es in dem gemeinsamen Fachvortrag von VdK-Landesvorsitzender Ulrike Mascher und Ulrike Kempchen, Leiterin der Rechtsabteilung der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA). „Gier statt Qualität? Wenn schwarze Schafe den Ruf der Pflege ruinieren“ lautete der Titel des zweiteiligen Referats, in dem Ulrike Kempchen zunächst Beispiele aus der Beratungspraxis vortrug: „Da werden bei der ambulanten häuslichen Pflege Kostenvoranschläge zu niedrig kalkuliert oder gar nicht erst erstellt, es werden Leistungen oder Zeitkontingente abgerechnet, die nicht erbracht wurden, oder es kommen nicht qualifizierte Personen zum Einsatz.“
Die Probleme steckten im System, so Kempchen. „Der Markt reguliert sich nicht selbst, weil die Zahl von Pflege abhängiger Verbraucher steigt, jedoch nicht ausreichend Angebote vorhanden sind.“ Es gebe somit keinen Wettbewerb, der für gute Qualität sorgt. Die Rechtsanwältin forderte vom Gesetzgeber daher unter anderem die Regulierung von Kostensteigerungen und ein echtes Pflegeversicherungssystem, das Risiken abfängt, die derzeit die Betroffenen tragen.
VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher kritisierte, dass trotz steigender Beiträge zur Pflegeversicherung die Pflegequalität nicht ansteige und die Pflege für den Einzelnen immer teurer werde. „Die Selbstzahlerkosten im Pflegeheim betragen in Bayern durchschnittlich 1713 Euro pro Monat. Das übersteigt bei Weitem die Höhe der Durchschnittsrenten.“ Fast jeder müsse daher im Pflegefall seine Reserven angreifen. „Sind diese aufgebraucht, werden die Bewohner nicht selten ein Fall fürs Sozialamt.“
Mirko Besch
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