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Wie sozial ist Bayern wirklich? Mit dieser Frage mussten sich bei der VdK-Großveranstaltung in der Alten Kongresshalle in München Politiker von CSU, SPD, Grünen und den Freien Wählern auseinandersetzen. Denn: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“, stellte VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder gleich zu Beginn klar. Mehr als 800 VdKler gaben ihm lautstark Recht. Stellvertretender VdK-Landesvorsitzender Hans Joachim Werner begrüßte die Gäste.
„Wir sind die älteste, mitgliederstärkste und erfolgreichste Bürgerbewegung für soziale Gerechtigkeit in Deutschland, Bayern, Oberbayern und München“, unterstrich Landesgeschäftsführer Michael Pausder die Stärke des Sozialverbands. Mit bald 700.000 beitragszahlenden Mitgliedern in Bayern und zwei Millionen im Bund, „können wir was bewegen und denjenigen eine Stimme geben, die nicht mit Reichtum gesegnet sind“. Denn das sind auch im schönen Bayern viele. „Die soziale Spaltung ist größer geworden“, bestätigte VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher. Der Blick in den Geldbeutel am Monatsende, die Angst vor Krankheit, Erwerbsminderung oder Pflegebedürftigkeit, „beunruhigt viele Menschen in Bayern“.
Großen Handlungsbedarf sieht Ulrike Mascher unter anderem bei der Unterstützung pflegender Angehöriger durch ausreichende Tages- und Kurzzeitpflegeplätze sowie flächendeckende Pflegestützpunkte. Und zwar überall, nicht nur in der Stadt, auch auf dem Land. „Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land sind ein großer Schwerpunkt unserer Kampagne.“ Sie nahm außerdem Stellung zu den Themen Gesundheitsversorgung, Barrierefreiheit und Inklusion, bezahlbarer Wohnraum sowie faire Löhne und Alterssicherung.
Was die Politikerinnen und Politiker von CSU, SPD, Grünen und Freien Wählern für ein sozialeres Bayern tun wollen, fragte BR-Moderatorin Sybille Giel bei der anschließenden Podiumsdiskussion. Kerstin Schreyer, CSU-Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, thematisierte unter anderem die Mütterrente, die so aufgebaut sein müsse, dass jede Mutter davon profitieren könne. „Es zählt auch die Leistung in der Kindererziehung, nicht nur die entlohnte Arbeit.“ SPD-Landtagsabgeordnete Natascha Kohnen plädierte für eine Solidarrente, „die für alle gelten muss, nicht nur für Mütter“. Ein wichtiger Punkt ist für Kohnen außerdem bezahlbarer Wohnraum. Hier sieht sie auch den Freistaat in der Pflicht.
Landtagsabgeordneter Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hält den überproportionalen Zuzug auf die Ballungsräume für die Hauptursache der Wohnungsnot. „Das Leben auf dem Land muss wieder attraktiver werden, und private Hausbesitzer müssen beim Ausbau von Mietwohnungen unterstützt werden.“ Landtagsabgeordneter Ulrich Leiner (Bündnis 90/Die Grünen) schloss sich ihm an. „Wir müssen an die Verdichtung auf dem Land denken, aber auch die sozialen Wohnungsbaufirmen wieder stärken.“
Diskutiert wurden außerdem das bayerische Familiengeld, das Landespflegegeld sowie die Themen Inklusion und Barrierefreiheit. Schreyer erklärte, dass jede Schulart die Möglichkeit der Inklusion bieten müsse. Sie hält am Ziel der Staatsregierung „Bayern barrierefrei 2023“ fest, was Leiner hinsichtlich der „vielen Baustellen“ für unmöglich erachtete. In Sachen schulischer Inklusion stellte er klar, dass eine gute Aus- und Weiterbildung der Lehrer dafür Voraussetzung sei. Kohnen plichtete ihm bei und setzt auf multiprofessionelle Teams. Aiwanger betonte, dass zuallererst Berührungsängste abgebaut werden und gute Konzepte erarbeitet werden müssten, „damit Inklusion wirklich funktionieren kann“.
Bei diesem und allen anderen Themen meldete sich auch das Publikum mit interessanten und kritischen Beiträgen zu Wort. Für super Stimmung sorgte die Rockband „Less is more“.
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Caroline Meyer
Schlagworte VdK-Aktion | Soziales Bayern jetzt! | VdK-Großveranstaltung | Abschlussveranstaltung
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