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Gudrun Brendel-Fischer ist neue Ehrenamtsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung. Das 59-jährige VdK-Mitglied aus Bayreuth hat sich selber viele Jahre ehrenamtlich engagiert, unter anderem in der Landjugend und in dem von ihr mitgegründeten Verein „Lichtblick“ für Eltern mit behinderten Kindern.
Warum ist das Ehrenamt so wichtig für die
Gesellschaft?
Gudrun Brendel-Fischer: Ohne Freiwilligenarbeit hätten wir nicht
die hohe Lebensqualität, die uns Vereine, Verbände und auch
Selbsthilfegruppen bieten. Wenn Menschen freie Zeit spenden, um
anderen zu helfen oder für die Gemeinschaft etwas auf die Beine zu
stellen, dann sind das Stundeneinsätze, die kein Staat leisten
geschweige denn bezahlen könnte. Ob im Sport, im sozialen oder
kulturellen Bereich, selbst in kleineren Kommunen geht was
zusammen, wenn Gleichgesinnte aufeinandertreffen. Wer wie ich
ehrenamtliche Wurzeln hat, weiß auch zu schätzen, was man dabei
fürs Leben lernt. Jedes Ehrenamt stärkt die Persönlichkeit und
Alltagskompetenz.
Wie kann die Politik die Ehrenamtlichen
unterstützen?
Auch wenn wir in Bayern im Bundesvergleich die höchste
Ehrenamtsbeteiligung haben, müssen wir die Rahmenbedingungen
ständig überprüfen und eine vorbildliche Anerkennungskultur
vorleben. Mit der Landesarbeitsgemeinschaft für Freiwilligenarbeit
in Augsburg und dem Landesnetzwerk Bürgerliches Engagement in
Nürnberg haben wir schon früh hilfreiche Institutionen geschaffen,
die das Ehrenamt aktiv begleiten. Darüber hinaus unterstützt der
Freistaat zahlreiche ehrenamtlich getragene Verbände finanziell.
Echte Verbesserungen sind die Ehrenamtsversicherung und die
Ehrenamtspauschale. Ein Renner ist die Ehrenamtskarte, die bis Ende
2017 bereits 150.000 Menschen beantragt haben. Darüber hinaus
überlegen sich immer mehr Kommunen eine ansprechende
Anerkennung.
Was haben Sie sich als Ehrenamtsbeauftragte der
bayerischen Staatsregierung zum Ziel gesetzt?
Ich möchte die Vielfalt an ehrenamtlichen Angeboten stärker bekannt
machen und vor allem jungen Menschen bewusst machen, was ihnen eine
solche Tätigkeit für die Persönlichkeitsentwicklung bringt. Mir ist
wichtig, dass Menschen auch weiterhin bereit sind, längerfristig
Verantwortung zu übernehmen. Deshalb muss der Freistaat die
Bürokratie auf das Notwendigste beschränken. Mit der bayerischen
Behindertenbeauftragten Irmgard Badura bin ich mir einig, dass wir
mehr Menschen mit Behinderung den Zugang zum Ehrenamt ermöglichen
müssen. Modelle, bei denen man sich durch freiwillige Arbeit ein
Guthabenkonto erwirtschaftet, wie beispielsweise
Seniorengenossenschaften, halte ich für besonders
unterstützenswert, da sie Menschen unterschiedlicher Generationen
verbindet und deren jeweilige Bedürfnisse berücksichtigt.
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Interview: Annette Liebmann
Schlagworte Ehrenamt | Ehrenamtsbeauftragte | Gudrun Brendel-Fischer
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