25. November 2017
VdK-Zeitung Archiv

Inklusion bleibt Zukunftsthema

Auf ConSozial wird Nachholbedarf deutlich – VdK-Stand gut besucht

„Zukunft Inklusion“ lautete das Motto der diesjährigen ConSozial. 220 Aussteller, darunter auch der VdK Bayern, sowie zahlreiche Experten unterschiedlichster Fachrichtungen zeigten an zwei Tagen auf der größten Kongressmesse für Fach- und Führungskräfte des Sozialmarkts Wege in eine inklusive Zukunft auf und lockten damit mehr als 5700 Besucher in die Messe Nürnberg.

Verena Bentele, Michael Pausder, Emilia Müller
VdK-Landesvorstandsmitglied Verena Bentele (links) und VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder begrüßen die bayerische Sozialministerin Emilia Müller am VdK-Stand. | © Mirko Besch

„Die inklusive Gesellschaft ist nicht nur die gerechtere, sondern auch die bessere Gesellschaft“, sagte Bayerns Sozialministerin Emilia Müller bei der Eröffnung. Die Con-Sozial richte den Fokus auf die Frage: „Wo stehen wir beim Projekt Zukunft Inklusion, und wo wollen wir hin?“ Bei der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Verena Bentele (Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen und Landesvorstandsmitglied des VdK Bayern), Alois Glück (ehemaliger bayerischer Landtagspräsident), Valerie Holsboer (Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit), Dr. Ulrich Maly (Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg) und Stephan Johannes Reinhold (CEWE Stiftung) über den Stand der Inklusion in Deutschland.

„Die Barrieren in den Köpfen sind frappierend“, kritisierte Bentele. Diese gelte es, künftig ebenso zu beseitigen wie die vielerorts immer noch vorhandenen sichtbaren Barrieren. Die frühere Leistungssportlerin hob in diesem Zusammenhang die VdK-Kampagne „Weg mit den Barrieren!“ hervor. Alois Glück schlug vor, über möglichst frühe Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung zu einem entkrampfteren Verhältnis zu gelangen. „Viele Menschen sind einfach unsicher und bleiben deshalb auf Distanz.“

Ministerin lobt VdK

Am Messestand des VdK Bayern herrschte an beiden Tagen Andrang. Die Besucher interessierten sich vor allem für Themen wie Erwerbsminderungsrente und Pflege. Auch Sozialministerin Müller besuchte den VdK-Stand und würdigte die Arbeit des größten Sozialverbands mit den Worten: „Ich weiß, was der VdK alles leistet.“ VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder bedankte sich für den Besuch und überreichte ihr die Arbeitsmappe Inklusion des VdK Bayern mit Ideen und Materialien für Schule und Freizeit.

Auf Einladung des VdK Bayern referierte Hermann Imhof, Mitglied des Bayerischen Landtags und Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung, am Nachmittag über das Pflegestärkungsgesetz (PSG) III und die angestrebte Pflegeberatung vor Ort. „70 Prozent der Pflegearbeit wird von Angehörigen geleistet. Ohne sie würde das System an die Wand fahren“, sagte er. Es gehe nun darum, die Beratung von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen zu verbessern. Betroffenen empfahl Imhof, sich an die Kassen mit der Bitte um Pflegeberatung zu wenden.

VdK-Landesvorsitzende Urike Mascher nahm am zweiten Tag der Messe an einer Podiumsdiskussion über seniorenpolitische Konzepte für Kommunen teil. Sie bezeichnete die entwickelten Ideen als gut. „Es muss aber noch eine Menge passieren, damit wir gut miteinander alt werden können“, sagte die VdK-Landesvorsitzende.

Bayern muss noch viel tun

Um das Ziel der einheitlichen Lebensverhältnisse auf dem Land und in der Stadt zu erreichen, müsse auch der Freistaat Bayern noch viel unternehmen. Dazu seien auch stabile und langfristige Finanzierungen notwendig, sagte Mascher. Eine Anschubfinanzierung für drei Jahre reiche meist nicht aus. Dr. Klaus Schulenburg vom Bayerischen Landkreistag forderte eine bessere Unterstützung der Kommunen. „In Bayern wollten wir 60 Pflegestützpunkte haben. Wir haben neun.“

Außerdem würden durch die bestehenden Gesetze viele gute Ideen verhindert, wie beispielsweise die Zusammenlegung von Krankenhäusern und Pflegeheimen. Ulrike Mascher schloss mit den Worten: „Wir sind so ein reiches Land: Wir müssten uns auch eine anständige Pflege leisten können.“

Mirko Besch/Sebastian Heise

Schlagworte ConSozial | Inklusion

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