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Viele Frauen müssen von einer Rente leben, mit der sie kaum über die Runden kommen – obwohl sie ihr Leben lang in ihrem Beruf oder für die Familie gearbeitet haben. Die Vertreterinnen der Frauen des VdK Bayern haben auf der Landesfrauenkonferenz eine Resolution verabschiedet, die der Politik wichtige Schritte im Kampf gegen die Altersarmut aufzeigt.
Beate Schießl-Sedlmeier, Vertreterin der Frauen im VdK-Landesvorstand, begrüßte ihre Kolleginnen aus den bayerischen Regierungsbezirken und dankte Ruth Link, Referentin für Frauen und Ehrenamt, für die Organisation. Das Thema der Tagung „Frauenrente, die ,Ernte‘ eines Frauenlebens?“ wird laut Landesgeschäftsführer Michael Pausder eines der bedeutendsten in der Legislaturperiode der neuen Bundesregierung sein. „Wir werden dafür sorgen, dass unsere Forderungen im Gespräch bleiben“, versprach er.
Mit aktuell 670.000 Mitgliedern in Bayern und mehr als 1,8 Millionen in Deutschland nehme die Politik den VdK ernst. Dies sei auch bei den Großveranstaltungen im Vorfeld der Bundestagswahl deutlich geworden. Pausder dankte bei dieser Gelegenheit den Frauen, „die vor Ort als treibende Kraft dafür gesorgt haben, dass nicht nur ein paar Autos, sondern volle Busse zu den Kundgebungen gekommen sind“.
Auch VdK-Landesvorstandsmitglied Verena Bentele hob die wichtige Rolle der Frauen im VdK hervor. „Politik wird von uns Frauen gestaltet. Insbesondere Themen, die uns selbst betreffen wie Mütterrente oder Angehörigenpflege.“ Der amerikanische Schauspieler Burt Reynolds habe einmal gesagt: „Bis der Nagellack trocken ist, ist eine Frau wehrlos.“ Sie rufe der Politik zu: „Unser Nagellack ist trocken. Wir wehren uns!“
VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher erläuterte die Fakten rund ums Thema Frauenrente. Ihre Präsentation machte deutlich: Die gesetzliche Rentenversicherung muss gestärkt werden. Denn Frauen beziehen 82 Prozent ihrer Leistungen aus diesem Topf – private oder betriebliche Altersvorsorge spielen fast keine Rolle. Etwas mehr bei den Männern, die aber auch 68 Prozent ihrer Einkünfte aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten. Die bittere Bilanz eines Frauenlebens in Bayern: eine durchschnittliche Rente in Höhe von 638 Euro (2016).
Männer bekommen mit 1120 Euro im Durchschnitt fast das Doppelte. „Und das, obwohl auch die Frauen ihr Leben lang gearbeitet haben“, so Mascher. „Vielleicht nicht in ihrem Beruf, aber für die Familie.“ Der durchschnittliche Sprung von 610 Euro (2015) auf 638 Euro mache immerhin deutlich, dass die Mütterrente wirklich etwas gebracht hat. „Sie hat dafür gesorgt, dass 64.000 Frauen in den alten Bundesländern überhaupt eine Rente bekommen.“ Damit diese Leistung auch bei Grundsicherungsbezieherinnen ankommt, halten die VdK-Frauen in ihrer Resolution unter anderem fest: Es muss ein Freibetrag von mindestens 200 Euro eingeführt werden. Außerdem muss es auch für vor 1992 geborene Kinder drei statt nur zwei Rentenpunkte geben.
Welche Themen Frauen in München besonders umtreiben, berichtete Nicole Lassal, Gleichstellungsbeauftragte und Leiterin der Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt. „Das sind die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Entgeltdiskriminierung, Gewalt gegen Frauen und die Armutsgefährdung von Rentnerinnen“, sagte sie. „Mehr als 14.000 Frauen in München sind von Altersarmut betroffen. Das kann die Stadt allein nicht auffangen, sondern muss auf Bundesebene geregelt werden.“
Wie das Leben armer Rentnerinnen aussieht, haben Dr. Esther Gajek von der Uni Regensburg und Petra Schweiger von der LMU München eindrücklich geschildert. Eva Welskop-Deffaa, Vorstand im Deutschen Caritasverband, erläuterte, wie sich die unbezahlte Arbeit für die Familie auf die Rente auswirkt. Und dass ein Mann keine Altersvorsorge ist, machte Finanzberaterin Helma Sick klar.
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Caroline Meyer
Schlagworte Vertreterinnen der Frauen | Resolution
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