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„Wir appellieren an die zukünftige Bundesregierung und an die bayerische Staatsregierung, endlich entschlossener im Kampf gegen Armut vorzugehen und dafür zu sorgen, dass Verteilungs- und Gerechtigkeitsfragen auf die politische Agenda kommen.“ Das erklärt Ulrike Mascher, Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Bayern, anlässlich der Bekanntgabe aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamts.
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ist die bayerische Armutsquote im Vergleich der Jahre 2015 und 2016 zwar um 0,1 Prozentpunkte zurückgegangen, doch bei den ab 65-Jährigen ist sie um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 21,9 Prozent gestiegen. „Diese Zahlen sind alarmierend. Das heißt, dass mehr als jeder fünfte Rentner in Bayern kaum oder gar nicht über die Runden kommt“, so Mascher.
Bei den älteren Frauen ist sogar fast jede Vierte von Altersarmut bedroht oder bereits betroffen: 24,5 Prozent beträgt hier die Armutsgefährdungsquote, das bedeutet eine Steigerung um 0,1 Prozentpunkte. Doch auch Männer geraten im Alter immer häufiger finanziell ins Straucheln: Bei ihnen ist die Armutsgefährdungsquote sogar von 18,5 auf 18,8 Prozent gestiegen.
Ein Indiz für die Einkommensentwicklung im Freistaat ist die Armutsgefährdungsschwelle, die mit 60 Prozent des mittleren Einkommens angegeben wird. Hier hat es einen Sprung um 14 Euro gegeben, sodass sie nun bei 1039 Euro liegt. „Die Einkommen der Rentnerinnen und Rentner kommen da schon lange nicht mehr hinterher. Sie geraten immer mehr ins Hintertreffen. Die Kluft wächst hier besonders stark“, kritisiert Mascher.
Armut hat viele Ursachen: Kürzungsfaktoren und hohe Abschläge in der Rentenversicherung bremsen die Alterseinkommen aus. Zudem kommen viele Menschen wegen geringer Arbeitseinkommen kaum über die Runden. Nach Angaben des DGB Bayern arbeitet ein Fünftel aller Beschäftigten im Freistaat im Niedriglohnbereich. Das sind eine Million Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die trotz Job oft noch aufstockende Sozialleistungen brauchen.
Bayern bleibt damit ein Land der Gegensätze: Einerseits floriert die Wirtschaft, andererseits verfestigt sich die Armut. „Es müssen viel mehr Menschen in Bayern von der positiven Wirtschaftsentwicklung profitieren“, fordert VdK-Vorsitzende Mascher. „Rentnerinnen und Rentner mit geringem Einkommen, Arbeitslose, Alleinerziehende, Erwerbsgeminderte und Langzeitarbeitslose dürfen nicht länger abgehängt werden.“
bsc
Schlagworte Renten | Armut | Altersarmut | Armutsquote | Armutsgefährdungsquote
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