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VdK-Mitglied Michael Teuber startet bei den Radwettbewerben der Paralympics im September in Rio de Janeiro. Die VdK-Zeitung sprach mit dem 48-jährigen vierfachen Paralympics-Sieger auf www.facebook.com/vdk.bayern
Wie sehen Sie Ihre Chancen bei den Paralympics?
Michael Teuber: Ich habe letztes Jahr den WM-Titel im Zeitfahren geholt und denke, dass ich der Favorit bin. Aber alle holen für die Paralympics das Maximum heraus – es ist also alles offen. Mein Ziel ist eine Medaille, am besten Gold.
Aber Sie nehmen auch am Straßenrennen teil, oder?
Teuber: Ja, auch hier bin ich immerhin Vizeweltmeister. Aber leider gibt es kein faires Straßenrennen in Rio, denn die Wettkampfklassen C1 bis C3 wurden zusammengelegt, um Medaillenevents einzusparen. Da sind C1-Fahrer wie ich chancenlos.
Wie kann man sich das vorstellen? Welche Klassen gibt es?
Teuber: Es gibt fünf Klassen, abgestuft nach der Schwere der Beeinträchtigung – und drei davon werden zusammengelegt. Es muss dann ein Erich Winkler mit einem Arm und einem Bein gegen Sportler mit relativ leichten Behinderungen an den Unterschenkeln antreten, um ein Beispiel zu nennen.
Gibt es denn wenigstens verschiedene Startzeiten, so dass man einen Ausgleich hat?
Teuber: Nein, das Straßenrennen wird im Massenstart durchgeführt, behinderungsbedingt sind C1- und C2-Fahrer chancenlos. Die C3-Fahrer machen das Rennen unter sich aus, wir füllen nur das Feld auf, um es überspitzt auszudrücken.
Das ist ja wirklich ungerecht. Aber beim Zeitfahren gibt es eigene Klassen?
Teuber: Genau, das Zeitfahren wird getrennt durchgeführt. Es ist meine Spezialdisziplin, und darauf konzentriere ich mich.
Wer sind denn im Zeitfahren Ihre größten Konkurrenten?
Teuber: Mein Teamkollege Erich Winkler ist ein sehr starker Zeitfahrer mit Medaillenchancen, wir trainieren zusammen und sind Freunde. Daneben gibt es etwa fünf bis sechs Favoriten.
Vor zwei Jahren hatten Sie einen schweren Unfall. Bis zum anschließenden WM-Titel war es ein enormer Kraftakt. Wie denken Sie an die Zeit zurück?
Teuber: Der Unfall war ein schwerer Rückschlag, und es war sehr harte Arbeit, nach dem Oberschenkelbruch wieder zurückzukommen. Aber ich bin heute sogar stärker als vorher. Das zeigen meine Leistungsdaten, und das macht mich sehr zufrieden.
Das klingt ja großartig. Das heißt, die Frage nach dem Karriereende erübrigt sich?
Teuber: Da ist der Radsport und Ausdauersport großzügig mit dem Alter – wenn man dran bleibt und hart arbeitet, kann man lange schnell fahren, deshalb: open end! Motiviert bin ich jedenfalls.
Michael Teuber hat mit dem Autor Thilo Komma-Pöllath seine Biografie „Aus eigener Kraft“ geschrieben. Sie erscheint Ende August bei Edel Books.
Interview: Sebastian Heise
Schlagworte Interview | Michael Teuber | Paralympics | Radwettbewerbe
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