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Stufen vor der Haustür, eine Treppe ohne Handlauf, ein zu enges Bad: Noch immer sind viele Wohnungen und Häuser voller Barrieren. Der Sozialverband VdK setzt sich für deren Beseitigung ein, oft mit Erfolg, wie ein Beispiel aus Frankfurt zeigt.
Dorothea Nickel aus Frankfurt am Main muss fast täglich ein Hindernis überwinden und riskiert dabei immer einen Sturz. Wenn sie dies nicht täte, könnte sie ihre Wohnung nicht verlassen. Denn die Hürde sind zwei Stufen vor der Haustür. Weil dort kein Handlauf ist und ihr das Gehen schwerfällt, kommt sie nur mühsam aus dem Mehrfamilienhaus. VdK-TV, das Videoportal des Sozialverbands VdK Deutschland (www.vdktv.de), hat die Rentnerin vor einiger Zeit besucht.
Im Interview schildert Dorothea Nickel, dass das Treppensteigen vor allem im Winter und bei Regen für sie ein Problem ist. Als die Stufen mal gefroren waren, musste sie sich sogar ein Taxi rufen, und der Taxifahrer musste sie über die Stufen heben. Seit langer Zeit kämpft Nickel dafür, dass ein Handlauf angebracht wird. Doch die städtische Wohnungsbaugesellschaft weigerte sich zunächst und verwies auch auf den Denkmalschutz.
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In einem von zehn Mietparteien bewohnten Haus in Tübingen gibt es zwar einen Aufzug. Dieser bedient aber nicht die Zwischengeschosse. Um in die dort liegenden Wohnungen zu gelangen, müssen acht Stufen überwunden werden. Im Garten eines Wohnhauses in Reutlingen wollte die Familie für ihren Sohn, der im Rollstuhl sitzt, auf eigene Kosten Platten verlegen, damit dieser sich auch dort aufhalten kann. Doch der Hauseigentümer lehnte dies ab und bekam dafür auch noch vor Gericht Recht.
Häufig ist auch das Badezimmer ein Problem, wie haupt- und ehrenamtliche Berater des Sozialverbands VdK berichten. Die Türen sind zu schmal für Rollstuhl oder Rollator, und oft können Menschen im Alter ihre Badewanne nicht mehr nutzen, weil sie nicht über den Rand steigen können. Die Berater empfehlen in all diesen Fällen, den Vermieter anzusprechen. Wenn dieser sich querstellt oder man Unterstützung bei den bürokratischen Hürden braucht, können Mitglieder auch den VdK um Hilfe bitten.
So nahm sich auch Melanie Ludwig von der Fachstelle für Barrierefreiheit des VdK Hessen-Thüringen gemeinsam mit dem VdK-Kreisvorsitzenden von Frankfurt, Dieter Müller, des Falles von Dorothea Nickel an. Sie trafen sich mit dem Bauleiter der städtischen Wohnungsbaugesellschaft zu einer Ortsbegehung. Dieser konnte den Wunsch der Mieterin nachvollziehen und versprach, dass bei dem betreffenden und dem angrenzenden Haus jeweils Handläufe angebracht werden. Der Sozialverband VdK half erfolgreich, diese Barriere zu beseitigen.
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Sebastian Heise
Schlagworte barrierefreies Wohnen | Barrieren beseitigen | Barrierefreiheit
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