Springen Sie direkt:
Die Vorfreude der Musikfans steigt immer mehr: Am 23. Mai findet in Wien das Finale des Eurovision Song Contests (ESC) statt – und dieser ist so inklusiv wie noch nie. „Aina mun pitää“, auf deutsch: „Ich muss immer“, heißt das Lied, mit dem die finnische Punkband Pertti Kurikan Nimipäivät am 19. Mai in Wien um den Einzug ins Finale des ESC kämpft.
Die vierköpfige Männerband ist inzwischen Kult und könnte auch beim ESC-Finale für eine Überraschung sorgen. Alle vier Musiker haben eine geistige Behinderung: drei von ihnen das Down-Syndrom, einer ist Autist. Kennengelernt haben sich die vier Männer vor sechs Jahren bei einem Workshop, in dem Menschen mit Behinderung mögliche Arbeitsplätze vorgestellt wurden. Sie gründeten eine Band – mit Erfolg, wie man beim finnischen Vorentscheid sah, den sie klar gewonnen haben.
Die Band ist nur ein Beispiel dafür, dass der größte Musikwettbewerb der Welt, den im vergangenen Jahr 195 Millionen Zuschauer verfolgt haben, immer inklusiver wird. Mit seiner dreiteiligen Übertragung des Eurovision Song Contests (die Halbfinals am 19. und 21. Mai, live ab 21 Uhr in EinsPlus, EinsFestival und Phoenix; das Finale am 23. Mai, live ab 21 Uhr im Ersten und in EinsPlus) setzt der Österreichische Rundfunk (ORF) neue Maßstäbe. „Getreu dem Motto ‚Building Bridges‘ (Brücken bauen) wird der ORF den 60. Eurovision Song Contest barrierefrei und inklusiv ausstrahlen“, teilte der Sender mit.
So wird das größte Unterhaltungsereignis Europas für gehörlose Menschen komplett live untertitelt. Auf dem zweiten Tonkanal gibt es außerdem einen speziellen Audiokommentar für blinde und sehbehinderte Menschen. Ein Novum in der Geschichte des ESC ist die Präsentation des kompletten Wettbewerbs in der Internationalen Gebärde (‚International Sign‘). Seit Wochen schon bereiten der ORF und drei Gebärdensprachdolmetscher den ESC vor. Die 40 Lieder der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler werden übersetzt und schließlich in Internationaler Gebärde präsentiert.
Dabei geben die Performer aber nicht nur den reinen Inhalt wieder, sondern versuchen, durch ihre Gesten und Mimik auch die Melodie für gehörlose Menschen erfahrbar zu machen. Von den drei Dolmetschern ist nur Delil Yilmaz hörend. Die beiden anderen, Sandra Schügerl und Georg Marsh, sind selbst gehörlos. Die Übertragung von Halbfinale und Finale in Gebärden ist auf EinsPlus und auf www.eurovision.de zu sehen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Sebastian Heise
Schlagworte Eurovision Song Contest | Menschen mit Behinderung | Inklusion | Barrierefreiheit | Musikwettbewerb | Pertti Kurikan Nimipäivät
Hier finden Sie die aktuellen Preise (bayernweit) für gewerbliche Anzeigen für die VdK-Zeitung als Download:
Hier finden Sie Artikel aus älteren Ausgaben der VdK-Zeitung:
Weitere Artikel aus der VdK-Zeitung finden Sie auf den Seiten des VdK Deutschland: VdK-Zeitung
Bildrechte auf der Seite "http://www.vdk.de//bayern/pages/presse/vdk-zeitung/vdk-zeitung_archiv/69319/eurovision_song_contest_ist_so_barrierefrei_wie_noch_nie":
Liste der Bildrechte schließen
Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.