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Sie gehört seit Jahren zu den besten Jazz-Sängerinnen in Deutschland: Jenny Evans. Am 20. Oktober wird die aus England stammende Künstlerin 60 Jahre alt. Zum VdK hat sie seit Beginn ihrer Karriere eine enge Bindung. Sie schätzt den Sozialverband sehr. Ihr an Demenz erkrankter Mann ist VdK-Mitglied und ließ sich sozialrechtlich vom Sozialverband beraten.
Das renommierte „Time“-Magazine bezeichnete Jenny Evans 1996 als (die führende Jazz-Sängerin in Deutschland). Bis heute gehört sie zu den beliebtesten Künstlerinnen ihres Genres. Ihr erstes Engagement als Sängerin bekam Evans beim Sozialverband VdK Bayern: Das war in den 1970er-Jahren.
1975 begann Evans an der Universität München Didaktik der englischen Sprache und Musik zu studieren. Als Sängerin trat sie im Schwabinger Podium auf, wo sie VdK-Mitarbeiter kennenlernte. Diese waren so sehr von ihrem Gesang angetan, dass sie Evans für das VdK-Minigolfturnier in München engagierten. Nicht nur dort begeisterte die Sängerin ihre Zuhörer. Sie bekam immer mehr Anfragen, trat gemeinsam mit Musikern wie Benny Bailey, Al Grey und Buddy Tate auf. Evans war Gast auf Festivals in verschiedenen Städten und Ländern Europas, beispielsweise in Eindhoven, Belgrad und Portugal. Sie machte Tourneen durch Russland, Japan und den Libanon.
Evans sang in Musical-Inszenierungen (), spielte Theater- und Fernsehrollen. 1987 war sie in dem Tatort „Spielverderber“ zu sehen. Sie verkörperte die Rolle der Freundin Jenny von Kommissar Horst Schimanski (Götz George) und sang ihr Lied . Die Gesangsszene wurde in ihrem gleichnamigen Jazzclub gedreht. Bei einem ihrer Konzerte traf Evans ihren späteren Ehemann Rudi Martini. Sie wurden ein Paar – privat und beruflich. Der Schlagzeuger trat oft mit ihr auf, produzierte ihre CDs.
Doch plötzlich litt Martini unter Depressionen. Er ging zu einer Psychiaterin. Die Behandlung mit Anti-Depressiva brachte keinerlei Besserung. „Als Rudi seiner Psychiaterin erzählte, dass er sich Sachen nicht mehr gut merken könne, hat sie gleich einen Termin für ihn in der Gedächtnisambulanz des Klinikums Rechts der Isar vereinbart“, erzählt Evans. „Dort wurde im April 2009 Alzheimer diagnostiziert.“ Mit der Zeit ließen auch seine körperlichen Fähigkeiten nach. „Er hat starke Lähmungserscheinungen, und im April 2013 hat er aufgehört zu reden“, berichtet Evans.
Sie versucht, sich so viel wie möglich selbst um ihn zu kümmern. Da sie das nicht allein schaffen kann, kommt auch ein Pflegedienst zu ihnen nach Hause. Wenn sie Auftritte hat, ist Martinis erwachsene Tochter bei ihm. Evans selbst ist Typ-1-Diabetikerin, doch ihre eigene Krankheit rückt oft in den Hintergrund. „Ich vergesse dann schon mal, mich zu spritzen“, sagt sie. Bereits mit 22 Jahren wurde bei ihr Diabetes festgestellt. Sie hatte damals enorm Gewicht verloren, wog nur noch 42 Kilogramm. Evans musste im Krankenhaus behandelt werden.
Dank eines Diabetes-Experten kam sie wieder auf die Beine. Doch auch in der Folge machte ihr die Krankheit sehr zu schaffen. So litt sie in den 1980er-Jahren immer wieder an Unterzuckerung. Sie wurde in einem Diabeteszentrum einer Klinik behandelt und begann dann mit einer intensivierten Insulintherapie. Inzwischen hat sie aber gelernt, mit Diabetes zu leben. Für sie ist es auch keine Krankheit, sondern „einfach eine Mangelerscheinung“, sagt sie. Evans geht regelmäßig zu einem Diabetologen. Außerdem ist sie „sehr froh, dass es jetzt Analoginsulin gibt, das sofort und nicht so lange wirkt. Das hat mein Leben als Diabetikerin grundsätzlich verbessert“.
Trotz aller Einschränkungen denkt sie aber noch lange nicht an einen Bühnenabschied. Auf einen Auftritt freut sie sich besonders: Am 19. Oktober tritt sie im Münchner Jazzclub Unterfahrt auf: Es wird ihr großes Geburtstagskonzert werden. Dazu erwartet sie viele Wegbegleiter – auch vom VdK.
Sebastian Heise
Schlagworte Jenny Evans | Jazz
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