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Mit dem neuen Deutschlandticket lohnt es sich für einige, das Auto öfter stehen zu lassen, um auf Bus und Bahn umzusteigen. In Bayern gibt es zusätzliche Vergünstigungen für junge Erwachsene, die noch nicht voll berufstätig sind. Doch der VdK hat einige Kritikpunkte.
Viele Pendlerinnen und Pendler sparen durch das 49 Euro teure Deutschlandticket viel Geld. So kosten bisherige Monatstickets für den eigenen Nahverkehr oft deutlich mehr. Allerdings hat das neue Angebot auch viele Nachteile.
„Das Deutschlandticket ist gestartet, aber es ist ein holperiger Start“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele. „Wir erhalten zahlreiche Rückmeldungen von Menschen, die verärgert sind, weil sie das Ticket weder als Chipkarte noch als Ausdruck nutzen können. Viele Verkehrsverbünde verkaufen das Ticket lediglich als digitales Ticket über das Smartphone. Viele alte und arme Menschen in Deutschland besitzen aber kein Smartphone. Sie fühlen sich von der Nutzung ausgeschlossen und zunehmend an den Rand gedrängt, weil ein Smartphone in immer mehr Lebensbereichen als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Das betrifft viele ältere Menschen, aber auch Menschen mit Behinderung oder Menschen, die sich kein Smartphone leisten können.“
„Eine einfache und pragmatische Lösung wären Papiertickets mit aufgedrucktem QR-Code. Dies hatte auch die Bundesregierung als Übergangslösung angekündigt, was aber nicht alle Verkehrsverbünde zur Verfügung stellen. Die Umsetzung des Deutschlandtickets bleibt ein Flickenteppich. Wir fordern eine kurzfristige, unkomplizierte und barrierefreie Lösung. Die Bundesregierung und die Verkehrsverbünde müssen ihr Wort halten und das Deutschlandticket für alle zugänglich bereitstellen", so die VdK-Präsidentin.
Ulrike Mascher, Vorsitzende des Sozialverbands VdK Bayern, ergänzt: „Unsere Mitglieder treibt dieses Thema sehr um. Leider hat Bayern im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie zum Beispiel Hessen bisher kein vergünstigtes Sozialticket eingeführt. Und Menschen ohne Smartphone haben auch im Freistaat große Schwierigkeiten, ein Ticket zu bekommen.“
Der VdK Bayern verweist seine Mitglieder, wenn es vor Ort solche Angebote gibt, auf andere Möglichkeiten des Erwerbs. So gibt es beispielweise über die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) Tickets in Papierform, bis Chipkarten erhältlich sind. In den Kommunen kann das Ticket vor Ort oft gar nicht gekauft werden, weil die dortigen Verkehrsbetriebe es nicht selbst vertreiben. Menschen, die das Ticket am Bahnschalter kaufen wollen, müssen oft weite Strecken auf sich nehmen.
„Der VdK Bayern fordert die bayerische Staatsregierung und die Verkehrsverbünde auf, einen einfachen und barrierefreien Zugang zum Deutschlandticket für alle, egal ob mit oder ohne Smartphone, zu gewährleisten, also auch auf Papier. Denn Mobilität ist Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe“, erklärt Ulrike Mascher.
Für Familien in Bayern gibt es auch Nachteile: Bei den Monats- und Wochenkarten des Münchner Nahverkehrs können bisher bis zu drei Kinder und beliebig viele eigene Kinder (jeweils bis 14 Jahre) werktags ab 9 Uhr und am Wochenende kostenlos mitgenommen werden. Das fällt beim Deutschlandticket weg.
Wenigstens plant die bayerische Staatsregierung, Auszubildenden, Studierenden und denjenigen, die einen Freiwilligendienst leisten, ein vergünstigtes Deutschlandticket für 29 Euro anzubieten. Die Schulwegkosten für Schülerinnen und Schüler ab der 11. Klasse sollen ebenfalls auf 29 Euro sinken. Allerdings soll dies erst am 1. September 2023 geschehen.
Sebastian Heise
Schlagworte 49-Euro-Ticket | Deutschlandticket | Deutsche Bahn | VdK | Nahverkehr | Kritik | Verena Bentele | Ulrike Mascher
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