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Fast jedes fünfte Kind wächst bei einem alleinerziehenden Elternteil, meist bei der Mutter, auf. Das ist finanziell nicht immer einfach: Zwar sind mehr als zwei Drittel der Alleinerziehenden erwerbstätig, doch oft reicht das Einkommen nicht aus. In einem Filmbeitrag zeigt VdK-TV, warum die aktuelle Familienpolitik an Alleinerziehenden vorbeigeht, und was verbessert werden muss.
Rund 2,3 Millionen Kinder in Deutschland wachsen bei nur einem Elternteil auf. Sie sind häufiger von Armut betroffen als Gleichaltrige, die mit beiden Eltern zusammenleben. Das Armutsrisiko von Alleinerziehenden liegt bei 43,8 Prozent und ist in den vergangenen Jahren sogar weiter gestiegen, das von Paarfamilien liegt bei zehn Prozent. Eine Million Kinder von Alleinerziehenden leben von Grundsicherung (Hartz IV).
Die meisten alleinerziehenden Eltern sind berufstätig, knapp die Hälfte sogar in Vollzeit. Doch wer nur den gesetzlichen Mindestlohn verdient, kommt ohne staatliche Unterstützung nicht über die Runden. Neun von zehn Betroffenen brauchen Sozialleistungen, weil sie von ihrem Einkommen nicht die Lebenshaltungs- und Wohnkosten decken können. Nicht nur die Quote der Aufstocker unter den Alleinerziehenden ist hoch, sondern auch die Anzahl der Grundsicherungsempfänger.
Oft werden Sozialleistungen überdurchschnittlich lange bezogen. Ein großes Problem sind auch die Unterhaltszahlungen. Etwa die Hälfte der Kinder von Alleinerziehenden bekommen gar keinen Unterhalt, ein Viertel erhält weniger, als ihnen zusteht. In seinem Beitrag zeichnet VdK-TV die oft prekäre Situation von Alleinerziehenden nach und zeigt, was politisch und gesellschaftlich notwendig ist, um deren Situation zu verbessern. Expertin Gabi Bues vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) erläutert, warum gerade Alleinerziehende so häufig von Armut betroffen sind.
Eine Verbesserung wird es noch vor der Bundestagswahl geben: Der Staat weitet zum 1. Juli 2017 den Unterhaltsvorschuss aus. Bisher konnten Alleinerziehende ihre Ansprüche nur bis zum zwölften Lebensjahr geltend machen. Nun soll die Ersatzleistung für nicht gezahlten Unterhalt bis zum 18. Lebensjahr gewährt werden. Der VAMV begrüßt diese Entscheidung: „Für die alleinerziehenden Eltern bedeutet das weniger Sorge und Last bei der Sicherung der Existenz ihrer Kinder“, sagt Bundesvorsitzende Solveig Schuster.
Der Sozialverband VdK fordert im Rahmen seiner Aktion „Soziale Spaltung stoppen!“ zur Bundestagswahl 2017 weitere Maßnahmen, um Alleinerziehende vor drohender Altersarmut zu bewahren. Dazu gehören etwa Anstrengungen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Vollzeitbeschäftigung von Frauen zu fördern.
Annette Liebmann
Schlagworte VdK-TV | Alleinerziehende | Armut | Hartz IV | Grundsicherung | Sozialleistungen | Unterhalt | Familie | Kinder
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