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Psychische Erkrankungen betreffen immer mehr Menschen. Die Angststörung ist hierzulande die häufigste Ausprägung. Jeder achte Bundesbürger leidet darunter. VdK-TV, das Videoportal des Sozialverbands VdK, zeigt ab 12. Dezember einen Beitrag zu dem Thema.
Verzweifelt ruft eine Mutter bei der Münchner Angst-Selbsthilfe an. Ihre 17-jährige Tochter Julia will nicht in die Schule gehen – und das im Jahr des Abiturs. Julia geht grundsätzlich ungern aus dem Haus, wie die Mutter berichtet, und jetzt sogar nicht mehr zur Schule. Die Abiturientin bekommt einen Beratungstermin bei der Münchner Angst-Selbsthilfe (MASH). Um ihr die Furcht vor dem Gespräch zu nehmen, begleitet ihre Mutter sie. Unter Tränen berichtet Julia von ihren Sorgen im Alltag und speziell in der Schule.
Das Mädchen ist kein Einzelfall in Deutschland. Zehn Millionen Menschen leiden unter Angststörungen. Die Ausprägungen sind vielfältig: Panikstörungen, Agoraphobien (Angst vor Menschenmassen), soziale Phobien, generalisierte Angststörungen und spezifische Phobien (zum Beispiel vor Spinnen, Spritzen oder Höhenangst). „Der Übergang von normalen, gesunden Ängsten zu einer klinisch relevanten Angststörung ist fließend“, sagt Christian Zottl, Geschäftsführer der Angst-Hilfe e.V., ein gemeinnütziger Verein, zu dem auch MASH gehört. „Letztlich entscheidet das Ausmaß der Beeinträchtigung darüber, ob sich Menschen Hilfe suchen“, so Zottl.
Im Interview mit VdK-TV spricht er über Formen von Angststörungen, ihre Symptome und seinen Verein. Zottls Vorgänger Gerhard Schick hatte 1989 die erste Selbsthilfegruppe in München ins Leben gerufen. Ein Jahr später wurde der gemeinnützige Verein gegründet. Seitdem haben dort zahlreiche Menschen Hilfe bekommen. Der Münchner Verein Angst-Hilfe war auch bundesweit Vorreiter. Aus ihm ging die Deutsche Angst-Selbsthilfe (DASH) hervor, die Geburtshelfer für viele andere Gruppen im deutschsprachigen Raum ist. Nach Schätzungen gibt es bundesweit etwa 1200 solcher Gruppen. 200 davon hat DASH unterstützt. „Diese laufen inzwischen alle sehr eigenständig“, berichtet Zottl.
Der Münchner Verein bietet neuen Gruppen neben der Hilfe per Telefon oder E-Mail auch Starter-Pakete an. In München treffen sich etwa 180 Menschen mit Angststörungen in 16 bis 18 Gruppen. Diese sind nach Alter gestaffelt. Dort tauschen sich die Betroffenen über ihre Probleme aus. Moderiert werden die Gruppen von ehemals selbst Betroffenen, die sich als ehrenamtliche Gruppenleiter engagieren. Die Gruppensitzungen ersetzen keine Therapie, wie Geschäftsführer Zottl betont. Aber sie helfen in vielen Fällen, mit der Angststörung besser umzugehen.
Der oberbayerische Bergsteiger Alexander Huber ist Schirmherr von MASH. Er litt selbst unter Angststörungen und ließ sich erfolgreich behandeln. Heute wirbt er ehrenamtlich dafür, dass Menschen sich helfen lassen. Auch mit ihm hat VdK-TV gesprochen. Ein Porträt über ihn ist ab 19. Dezember zu sehen.
Die Münchner Angst-Selbsthilfe ist montags von 11 bis 13 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr unter Telefon (0 89) 5 15 55 30 zu erreichen. Internet: www.angstselbsthilfe.de
Sebastian Heise
Schlagworte VdK-TV | Programmvorschau
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