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Menschen, die an einer chronischen Krankheit leiden – sei es eine Herz-Kreislaufkrankheit, ein Lungenleiden, Immunschwäche oder Diabetes – müssen Reisen sehr viel gründlicher planen und organisieren als Gesunde. Auch unterwegs gibt es einige Dinge zu beachten.
Bereits vor der Buchung der Reise sollten gemeinsam mit dem behandelnden Arzt etwaige Risiken abgeklärt werden. „Das können beispielsweise ein Klimawechsel, unübliche Aktivitäten und eine ungewohnte Ernährung sein“, so Prof. Thomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. Auch eine Anpassung der Medikamenteneinnahme aufgrund von Zeitverschiebungen sollte abgeklärt werden. Zudem sei es wichtig, sich zu notwendigen Reiseimpfungen beraten und in diesem Zuge auch die Standardimpfungen auffrischen zu lassen.
Unterschätzt werde oft schon allein die Belastung durch die Anreise: Der Luftdruck im Flugzeug ist niedriger als am Boden, dadurch sinkt der Sauerstoffgehalt. Das kann bei Erkrankungen des Herzens und der Lunge zu Luftnot und Herzbeschwerden führen. Reisevorbereitungen und die Reise selbst bedeuten Stress. Sie können den Blutdruck hochtreiben und den Blutzucker entgleisen lassen. „Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen, sollten chronisch Kranke in doppelter Menge am besten im Handgepäck mitführen“, rät Prof. Jelinek.
Für die Mitnahme von Spritzen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten im Handgepäck sei es sinnvoll, sich eine Bescheinigung des Arztes ausstellen zu lassen. Diese bestätigt, dass es sich um ein persönlich benötigtes medizinisches Produkt handelt. Diabetiker sollten zudem wissen, dass ungewohntes Klima und vermehrte Bewegung den Stoffwechsel anregen. Deshalb muss im Urlaub oft die Insulinmenge reduziert werden, um nicht in eine Unterzuckerung zu geraten. Und auch der Blutdruck wird durch eine Klimaveränderung beeinflusst, sodass die Dosierung der Blutdruckmedikamente möglicherweise angepasst werden muss.
Weiterhin muss man beachten, dass es zu Wechselwirkungen zwischen „Reisetabletten“ und der Dauermedikation kommen kann. Dies betrifft beispielsweise Medikamente gegen Malaria. Diese dürfen nicht mit bestimmten Mitteln gegen Herzrhythmusstörungen kombiniert werden. Kann der Hausarzt bei speziellen Fragestellungen nicht weiterhelfen, ist ein Reisemediziner der richtige Ansprechpartner. Adressen von Ärzten mit reisemedizinischer Weiterbildung können beispielsweise bei vielen Kassenärztlichen Vereinigungen erfragt werden.
Für eine reisemedizinische Beratung muss man ab 20 Euro rechnen. Viele Krankenkassen erstatten das Geld jedoch zurück, je nach Art der Impfung und auch je nach Reiseland. Nicht zuletzt sollte man immer eine Auslandskrankenversicherung abschließen, auch als gesunder Reisender. Aufpassen müssen jedoch besonders die Urlauber mit Vorerkrankungen. Denn nicht immer sind durch die Versicherung die Notfälle abgedeckt, die durch eine bestehende Erkrankung ausgelöst werden können.
Ines Klut
Schlagworte VdK-TV | Programmvorschau | Sendung Mai | Chronische Erkrankungen | Reisen | Reisemedizin
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