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Wer rund um die Uhr einen Angehörigen pflegt oder sich um ein schwerbehindertes Kind kümmert, übernimmt verantwortungsvolle Aufgaben, die an den eigenen Kräften zehren. Daher ist es wichtig, sich vom Betreuungsalltag immer wieder Auszeiten zu gönnen. Hier bieten sich Gesundheitskurse oder Kuraufenthalte an, die wieder für mehr Schwung und Energie sorgen. Doch viele pflegende Angehörige müssen erst einmal über solche Angebote erfahren. VdK-Internet-TV stellt im Oktober zwei Beiträge über Erholungs- und Gesundheitsangebote online.
Brigitte Bührlen aus München hat sieben Jahre ihre demenzkranke Mutter daheim versorgt. „In diese Lebenssituation bin ich hineingerutscht. Ich musste erst mal lernen, das Gefühlschaos und den Alltag zu bewältigen.“ Ihr sei öfters die Decke auf den Kopf gefallen, erzählt die 63-Jährige heute. Dem Bedürfnis nach Erholung geben aber viele pflegende Angehörige nicht nach, weil die Sorge um das Familienmitglied im Vordergrund steht. Die Folgen: Die eigenen Bedürfnisse werden zurückgedrängt, soziale Kontakte auf ein Minimum heruntergefahren.
Brigitte Bührlen hat 15 Jahre lang eine Selbsthilfegruppe für Familienmitglieder geleitet und 2010 die Münchner Stiftung pflegender Angehöriger „Wir!“ gegründet. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass die Betroffenen dazu neigen, eigene Wünsche hinten anzustellen.
„Es ist gar nicht so einfach, pflegende Angehörige zu motivieren, vom Pflegealltag eine Auszeit zu nehmen“, betont Brigitte Bührlen. „Manchmal muss einem jemand das Recht auf Erholung unter die Nase halten“, sagt sie augenzwinkernd. Dass es entlastende Angebote wie Kuren und Gesundheitskurse gibt, findet sie wichtig.
In der neurologischen Klinik in Bad Aibling etwa gibt es ein integratives Reha-Konzept, das sich an betroffene Familien mit Demenzkranken richtet. Während des dreiwöchigen Aufenthalts werden sowohl die Patienten als auch deren Angehörige unterstützt. Die Kosten für Reha-Maßnahmen werden zum Teil von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Voraussetzung für die Bewilligung ist ein Rezept vom Haus- oder Facharzt. Zudem gibt es eine breite Palette an Gesundheitskursen. Das kann ein Yogakurs sein, bei dem man sich entspannt und zur Ruhe kommt, oder ein spezielles Kochseminar. Die meisten Kurse werden von den Kassen bezuschusst. Welche Unterlagen dazu notwendig sind, erfährt man bei seiner Kasse.
Brigitte Bührlen von der Stiftung pflegender Angehöriger „Wir!“ sieht die Hürde, dass zu wenige Betroffene von den Angeboten profitieren, weil sie die vielen Möglichkeiten gar nicht kennen. Es bräuchte daher mehr Anlaufstellen, etwa Pflegestützpunkte, die die Betroffenen über Erholungsangebote informieren. Auch der Sozialverband VdK Deutschland befürwortet, dass in jedem Bundesland flächendeckend Pflegestützpunkte eingerichtet werden. Eine neue Broschüre zu Kur und Reha (Kosten: etwa 10 Euro) kann ab November 2013 bei der Verbraucherzentrale bestellt werden, Telefon (02 11) 38 09-5 55, Internet www.ratgeber-verbraucherzentrale.de/ihr-recht-auf-reha
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Schlagworte Kuren | Gesundheitskurse | Vorbeugen | Auszeit | Pflege | Selbsthilfegruppe | Reha
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