Springen Sie direkt:
Der aktuelle Sozialbericht der bayerischen Staatsregierung ist nach Ansicht des Sozialverbands VdK Bayern Beleg dafür, dass im Freistaat die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. „Auch im reichen Bayern gibt es immer mehr Menschen, die unter Armut leiden. Das zeigt der Sozialbericht deutlich“, sagte die VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist die Armutsgefährdungsquote in Bayern inzwischen sogar weiter von 14,6 im Jahr 2013 auf 14,8 Prozent im Jahr 2014 gestiegen. Mascher mahnte daher eine sozial gerechtere Politik an. Der Mindestlohn müsse weiter angehoben werden, schlägt die VdK-Landesvorsitzende vor. „Die Mindestlohn-Kommission muss bei der Überprüfung der Höhe des Mindestlohns perspektivisch sicherstellen, dass Beschäftigte in Vollzeit mit dem Arbeitseinkommen für den Lebensunterhalt sorgen können. Darüber hinaus muss mit dem Mindestlohn eine angemessene Alterssicherung über Grundsicherungsniveau aufgebaut werden können.“
Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei den Rentnern: Die Armutsgefährdungsquote stieg in dieser Gruppe von 2009 bis 2013 von 20,3 auf 26,6 Prozent. Mehr als jeder vierte Rentner ist damit von Armut bedroht. Deswegen dürfe das Rentenniveau nicht weiter abgesenkt werden, sagte Mascher. Sie wies daraufhin, dass dieses heute schon bei rund 47,5 Prozent liege und bis zum Jahr 2030 auf 43 Prozent fallen solle.
Gleichzeitig kritisierte Mascher den zu geringen sozialen Wohnungsbau der vergangenen Jahre. „Jetzt stellt die bayerische Staatsregierung fest, zu wenig getan zu haben“, sagte die VdK-Landesvorsitzende. „Günstiger Wohnraum durch sozialen Wohnungsbau wurde in Bayern zur Seltenheit.“ Der Bestand habe sich in den vergangenen 16 Jahren halbiert auf knapp 109.000. In den nächsten fünf Jahren werden weitere 25.000 Wohnungen aus der Sozialbindung fallen, während die Zahl der Anspruchsberechtigten ansteigt. Hier habe sich der Freistaat Bayern aus seiner Verantwortung gezogen, kritisierte Mascher. „Wohnen zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschen, und genau da fühlen sich immer mehr Menschen existenziell unter Druck. Gerade in den bayerischen Städten – und München ist hier leider der absolute Spitzenreiter“, sagte Mascher. Deswegen müsse die Staatsregierung dringend gegensteuern, fügte sie hinzu.
Dr. Bettina Schubarth
Schlagworte Pressemitteilung | Pressemeldung | Sozialbericht | Armut | Mindestlohn | Altersarmut
Ansprechpartner für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des VdK Bayern:
Ältere Pressemeldungen des VdK Bayern:
Unser Service für Journalistinnen und Journalisten: Melden Sie sich zu unserem Presse-Newsletter an und verpassen Sie keine Pressemitteilung mehr vom Sozialverband VdK Bayern.
Bildrechte auf der Seite "http://www.vdk.de//bayern/pages/presse/pressemitteilungen_archiv/70313/sozialverband_vdk_bayern_die_schere_zwischen_arm_und_reich_geht_weiter_auseinander":
Liste der Bildrechte schließen
Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.