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11.06.2013 - „Die Bundesregierung darf das Problem der Altersarmut nicht länger kleinreden und die Tatsache ignorieren, dass immer mehr älteren Menschen ihre Rente nicht zum Leben reicht“. Mit diesen Worten kommentierte Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, die steigende Zahl an Minijobbern unter den Rentnern. Demnach zählte die Bundesagentur für Arbeit Ende 2012 812 000 Minijobber über 65 Jahre. „Wenn so viele Rentner einen Job ausüben, um ihre Alterseinkünfte aufzubessern, dann ist dies ein klarer Beleg dafür, dass die Altersarmut weiter wächst“, so die VdK-Präsidentin.
Der Sozialverband VdK warnt schon lange vor dem sich verschärfenden Trend der Altersarmut in Deutschland und sieht seine Befürchtungen durch die neuesten Zahlen der Deutschen Rentenversicherung bestätigt. Diese zeigen, dass bei den Neurentnern im Jahr 2012 der Anteil der Renten unter Grundsicherungsniveau (700 Euro) bei 54,85 Prozent lag. „Auch diese Zahl ist alarmierend“, so Mascher. Schuld an diesen Niedrigrenten seien unter anderem Teilzeittätigkeiten und Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnbereich. „Wir brauchen regulierende Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt. Wer Altersarmut für künftige Generationen vermeiden will, muss prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Minijobs, Leih- und Zeitarbeit sowie Niedriglohnjobs eindämmen.“
Die VdK-Präsidentin macht für die aktuellen alarmierenden Zahlen auch die Rentenentwicklung der letzten Jahre verantwortlich. „Man erkennt, dass das Absenken des Rentenniveaus nicht spurlos an der Lebenswirklichkeit der Rentner vorbeigeht“. Rentner hätten seit 2004 einen Kaufkraftverlust von neun Prozent verkraften müssen. „Ältere sind von den Preissteigerungen für Lebensmittel und bei den Energie- und Stromkosten besonders betroffen. Auch Medikamente und Hilfsmittel, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, schmälern bei Rentnern das Haushaltseinkommen mehr als bei anderen.“
Damit sich das Altersarmutsproblem nicht weiter verschärft, fordert die VdK-Präsidentin, die Absenkung des Rentenniveaus von derzeit 51 Prozent auf 43 Prozent bis zum Jahr 2030 zu stoppen: „Bei 50 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns muss Schluss sein.“ Außerdem müssen die Dämpfungsfaktoren, die sich negativ auf die Rentenerhöhung auswirken, abgeschafft werden und die Rentenanpassung wieder uneingeschränkt der Lohn- und Gehaltsentwicklung folgen.
Cornelia Jurrmann
Schlagworte Pressemeldung | Pressemitteilung | Rente | Altersarmut | Rentenentwicklung | Rentenanpassung | Minijob
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